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Ev. Kirche Opherdicke: Das Bauwerk auf der Höhe des Haarstrangs stammt nicht aus einer einzigen Bauperiode, viele Jahrhunderte haben ihre Spuren hinterlassen. Das hochromanische Langhaus mit dem einzigen Seitenschiff im Norden und dem Querhaus mit Apsis im Osten entstand 1120 bis 1150. In den Jahren 1868 bis 1870 erfolgte eine Erweiterung nach Osten durch Hinzufügen eines weiteren Jochs zum Querhaus. Der quadratische Turm stammt mindestens aus dem frühen 12. Jahrhundert und hat eine Höhe von ca. 30 Metern. Von 1982 bis 1984 wurde die Ev. Kirche umfangreich saniert. Anschrift: Unnaer Straße 70, 59439 Holzwickede-Opherdicke Öffnungszeiten: April bis Oktober, dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr

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Archiv

05. Januar 2010

Experte für Hexenprozesse

Hartmut Hegeler, Pfarrer am Unnaer Berufskolleg, geht in den "Un-Ruhestand"   UNNA.   Ein normaler Ruhestand wird das bei Pfarrer Hartmut Hegeler, seit Jahresbeginn beim "Märkischen Berufskolleg" ausgeschieden, nicht werden. Die "Hexenprozesse" der christlichen Kirchen in der frühen Neuzeit sind sein Thema geworden - und die heutigen Kirchen tun sich zu seinem Leidwesen schwer mit einer angemessenen Aufarbeitung. Entstanden ist Pfarrer Hegelers Interesse an dieser Materie im Religionsunterricht: "Als eine Schülerin fragte, ob denn von den Christen damals niemand gegen Folter und Hexenverfolgung protestierte, stieß ich auf den westfälischen evangelischen Pfarrer Anton Praetorius", der um 1600 auch in Kamen wirkte und Hexenprozesse miterlebte. Bezeichnend, dass dieser mutige Kämpfer (nicht zu verwechseln mit dem frühbarocken gleichnamigen Musiker) in den christlichen Kirchen wenig Widerhall fand - bis heute. Nachdem Hegeler 2001 die evangelische westfälische Landessynode für dieses Thema interessieren konnte, ist der Pensionär nunmehr froh, auf dem Ökumenischen Kirchentag im Mai 2010 in München einen "Hexen-Gedenkgottesdienst" durchführen zu können. In der Königsborner Christuskirche gaben zu Beginn der Weihnachtsferien Schüler und Kollegen seines Märkischen Berufskollegs, an dem der engagierte Theologe volle 27 Jahre unterrichtet hatte, das Geleit in seinen "Unruhestand". Kollegleiterin Angelika Burkholz und Berufsschulpfarrer Mathias Grevel verabschiedeten Hegeler mit warmen Worten. Superintendentin Annette Muhr-Nelson setzte in ihrer Ansprache wirkungsvoll ihren Kantenhocker-Engel mit abgebrochenem Flügel" in Szene, um den Kollegschülern das Wirken von Engeln nahezubringen. Aus seinen letzten Monaten am Berufskolleg nimmt Hartmut Hegeler eine ansehnliche Broschüre mit in sein weiteres Wirken, die seine Klassen F12A und F12C erarbeiteten: "Hexendenkmäler: Gedenkstätten für Menschen, denen Unrecht geschah. Opfer der Hexenprozesse in Nordrhein-Westfalen."Ulrich Knies