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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

22. Dezember 2009

Jüdische Gemeinde "HaKochaw" zieht ins Bodelschwinghhaus ein

"Gute Lösung für den Stadtteil" UNNA-MASSEN.  Rechtzeitig vor der Schließung des Bodelschwingh-Hauses am 31.Dezember 2009 haben sich Mieter für die Kirche und die Gemeinderäume gefunden: Die jüdische Gemeinde "haKochaw" (deutsch: der Stern) wird die Gebäude für Gottesdienste und Gemeindearbeit vom Kirchenkreis Unna anmieten. 2003 schlossen sich Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion im jüdisch kulturell-integrativen Verein "Stern" e.V. Unna zusammen. 2007 wurde aus dessen Reihen die jüdisch-liberale Gemeinde "haKochaw" begründet. Bisher sind Verein und Gemeinde zu Gast in verschiedenen Kirchen und Gemeindezentren, aktuell im Pfarrheim St. Katharina, im "Haus der Kirche" und im Königsborner Gemeindezentrum "Brücke". "Wir sind sehr glücklich, dass gerade die jüdische Gemeinde das Bodelschwingh-Haus nutzt. Denn wir sind ihr in vielfältiger Weise verbunden. Die Juden sind unsere älteren Geschwister im Glauben an den Gott Israels und heute engagieren wir uns an vielen Stellen gemeinsam", betont Superintendentin Annette Muhr-Nelson. "Bisher waren wir ja eine wandernde Gemeinde - jetzt freuen wir uns, ein Dach über dem Kopf zu haben", strahlte Alexandra Khariakova, die Vorsitzende von "HaKochaw". Auch die jüdische Gemeinde ist zufrieden: "Wir sind sehr glücklich darüber, dass dieses Gotteshaus weiter als Gotteshaus dient.Dank der Unterstützung des Freundeskreises der jüdischen Gemeinde konnten wir auf das Bodelschwinh-Haus zugehen", unterstreicht Alexandra Khariakova.  "HaKochaw" gehört als liberale Gemeinde seit dem 10. Dezember des vergangenen Jahres der Union Progressiver Juden in Deutschland an. Anders als in orthodoxen Gemeinden sind Frauen und Männer hier gleichberechtigt. Das Bodelschwingh-Haus beherbergte seit 1959 den Kirchlich-Diakonischen Dienst für Integration Unna-Massen (KiDInUM). Mit der Schließung der "Landesstelle für Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge" in diesem Sommer hatte der KiDInUM am 11.Oktober 2009 seine Arbeit mit einer Abschlussfeier beendet. Am Silvestertag wird die Kirche an der Buderusstraße  in Massen um 17 Uhr  im Rahmen eines Abschiedsgottesdienst entwidmet. Froh ist man  in Massen zudem, dass das Gebäude nicht lange leersteht und nun doch weiter genutzt wird. "Das ist eine gute Lösung für den Stadtteil", bekräftigt Pfarrer Detlef Main. "Diesem Haus hätte nichts Besseres passieren können, als dass es ein Haus des Gebets bleibt!", pflichtet ihm Helge Hohmann, Pfarrer für Zuwanderung, zufrieden bei.Gudrun Mawick