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Ev. Kirche Opherdicke: Das Bauwerk auf der Höhe des Haarstrangs stammt nicht aus einer einzigen Bauperiode, viele Jahrhunderte haben ihre Spuren hinterlassen. Das hochromanische Langhaus mit dem einzigen Seitenschiff im Norden und dem Querhaus mit Apsis im Osten entstand 1120 bis 1150. In den Jahren 1868 bis 1870 erfolgte eine Erweiterung nach Osten durch Hinzufügen eines weiteren Jochs zum Querhaus. Der quadratische Turm stammt mindestens aus dem frühen 12. Jahrhundert und hat eine Höhe von ca. 30 Metern. Von 1982 bis 1984 wurde die Ev. Kirche umfangreich saniert. Anschrift: Unnaer Straße 70, 59439 Holzwickede-Opherdicke Öffnungszeiten: April bis Oktober, dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr

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Archiv

12. November 2009

Pfarrer Hartmut Görler: Zum Tod von Robert Enke

Über 30.000 Menschen ziehen durch die Innenstadt Hannovers. Sie entzünden Kerzen, weinen oder verstummen in ihrem Schmerz. Sie trauern um Robert Enke. Sie sind fassungslos, dass der Vorzeigesportler und Nationaltorwart sich das Leben genommen hat. Sie zeigen Mitgefühl, dass jener Strahlemann nun leider doch an seinen ganz persönlichen Schicksalsschlägen und an dem Druck der Öffentlichkeit gescheitert ist. Die neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Margot Kässmann, sagt vor laufenden Kameras zu seinem Tod: Niemand kann tiefer fallen als in Gottes Hand. Bewegend diese Worte. Und was ist mit den Menschen, die still und ohne Öffentlichkeit selbst in unserer Nachbarschaft den Freitod wählen? Was ist mit ihnen, die als vermeintliche Versager sterben, ohne dass sie eine Stiftung für kranke Kinder gegründet haben oder durch ein besonderes Engagement im Tierschutz glänzen? Sie sind nicht weniger als jener Publikumsliebling von Gott geliebt, geachtet und verstanden. Und auch wir sollten aufhören, solche Menschen gedanklich oder mit Worten zu verurteilen. Sie sind ihren eigenen Weg gegangen. Ohne Frage, oft einen Weg, den wir als Hinterbliebene nicht verstehen. Aber einen Weg, den wir respektieren sollten. Wie Gott. Die Depressionen Robert Enkes sollten uns eine Lehre sein. Es gibt viele verschiedene Auslöser dafür, dass Menschen im übertragenen Sinne in ein tiefes Loch fallen. Der enorme Leistungsdruck unserer Gesellschaft gehört ohne Frage dazu. Diese Ausprägung unserer Kultur können wir nicht einfach mit einem Schalter ausknipsen. Aber wir können im ganz persönlichen Bereich Druck rausnehmen und mit uns selber, mit unseren Partnern und Kindern wieder menschlicher und barmherziger umgehen. Auch in der Kirche.  Hartmut Görler