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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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02. November 2009

Landgemeinde, überschaubar und evangelisch ...

Neuer Jugendreferent gehört zum "Urgestein" der Gemeinde   FRÖMERN.    Was seine Jugendreferenten angeht, kann der Kirchenkreis Unna sich wahrlich glücklich schätzen. Sebastian Richter, neu bei der Kirchengemeinde Frömern im Amt, ist einer von jenen in und um Unna herum, denen man die Begeisterung für ihre Tätigkeit förmlich anspürt. Das hängt bei Richter weniger mit der Neuartigkeit der Aufgabe zusammen. Er ist nach abgeschlossenem Studium der Sozialpädagogik in Düsseldorf trotz seiner 23 Lenze so etwas, was man bei anderen Altersgruppen als "Urgestein" bezeichnen würde - in diesem Fall der Frömerner Jugendarbeit, der er schon seit 15 Jahren verbunden ist. Am Ort aufgewachsen, an der Fröndenberger Gesamtschule in Schülerarbeit aktiv, hat er mit 15 den Grundkurs in Mitarbeiter-Schulung absolviert, welchen derzeit wieder 14 frisch Konfirmierte jeden Montagnachmittag in den "Spirit"-Räumen unterm Gemeindehaus aufsuchen - jetzt unter "Sebas" Leitung, wie der vertraute Rufname weitergeht. Jugendrecht und Pädagogik werden da gebimst, denn - so Richter -  "Wir lassen Euch auf Kinder los!". Dass eine Kirchengemeinde über rund 40 Jugendliche verfügt, auf die sie als geschulte Ehrenamtliche für manchen Jugenddienst zurückgreifen können, dürfte in der Region nicht so leicht wieder anzutreffen zu sein. Kein Problem, mit Frömerns jungen Leuten sowie zwei Traktoren mit Hänger die jährlichen Bethel-Kleidersammlungen zwischen Ost- und Kessebüren zu stemmen; soeben kamen nicht weniger als 4 Tonnen Altkleider zusammen! Jugendfreizeiten, Kinder- und etwas anders geartete Jugend-Bibelwochen, Jugendgottesdienste (der nächste am 3. Advent) sind Markenzeichen der Haarstrang-Gemeinde. Und schon setzt Sebastian eigene Duftmarken: eine "Projektfreizeit Berlin" mit der begrenzten Teilnehmerzahl von 14 Jugendlichen erkundet drei Tage lang in der Hauptstadt die Thematik "Gewalt und Rechtsextremismus in Medien". Neben dem dreimal wöchentlich angebotenen Offenen Jugendtreff mit Teilnehmerzahlen zwischen 40 und 80, die ein breites Angebot an Kickern, Darten, Wii oder PlayStation ebenso erwartet wie eine "Tapas-Karte" mit Snacks aus der selbst betriebenen Küche gibt es immer wieder mal Höhepunkte, wenn plötzlich zwei tansanische Frauen aus dem Partnerkreis der Gemeinde zu Gast sind. Oder Lokalgeschehen: die Fröndenberger Bürgermeister-Kandidaten erfuhren im Sommer eine ganz andere Art von Wahlkampf, als sie sich nicht auf der Bühne des Gemeindehauses untereinander stritten, sondern jeweils in Kleingruppen mit einem halben Dutzend Jugendlicher intensiv und persönlich reden konnten. Und als am Kommunalwahlabend auf der Leinwand im "Spirit" im Frömerner Ergebnis auch 16 NPD-Stimmen auftauchten, zog, so Richter, Betroffenheit im Raume ein. Zuvor hatte man sich intensiv mit den braunen Schmierereien an Unnaer Schulen befasst. "Landgemeinde, überschaubar und evangelisch", das ist für "Seba" ein Dreiklang, den er nicht mehr missen mag. Provinziell werden sie in Frömern nicht: 2010 ist man beim Ökumenischen Kirchentag in München dabei, und 2011 wird man beim Dresdener Kirchentag eine der Unterkunfts-Schulen betreuen.Ulrich Knies