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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

12. August 2009

Orgel-Kleinodien im Jona-Haus

Zum Schwalbe-Abschied: Choral-Phantasie von Johann-Sebastian Bach UNNA.  Seit seinem 13. Lebensjahr spielt Gerd von der Heyde die Orgel am Unnaer Jona-Haus in der Gartenvorstadt - inzwischen unglaubliche 43 Jahre lang! Und wer weiß, dass er fast ebenso lang Stellvertretender Organist am großartigen Instrument in der Dortmunder Reinoldi-Kirche ist, dadurch zu Konzerten in Notre Dame in Paris sowie in Oxford kam, ahnt, dass der freundliche Mittfünfziger musikalisch Besonderes zu bieten hat. Von Beginn an ging es von der Heyde um Sakralmusik. Zwar war er nie Berufsmusiker, doch ein im doppelten Sinn "berufener Musiker". Das zeigt sein abgeschlossenes Theologiestudium an der Uni Münster, das zeigt auch sein Wirken an Schulen im Ruhrgebiet, wo er neben Musik auch Religion und Geschichte unterrichtete. Am ersten August-Sonntag überraschte er die Vorstadtgemeinde mit Musikbeiträgen, deren besondere Herkunft Gemeindepfarrer Helmut Schwalbe erläuterte: der Jona-Organist hat sich in Oberschwaben urlaubshalber umgetan und im Praemonstratenser-Kloster Obermarchtal Werke des Barock-Chorherrn Isfried Kayser kennengelernt und in den Norden "exportiert". Die Ouvertüre aus der "Dritten Parthie" erinnerte an eher strengen französischen Stil, weitere Stücke, auch Choralbegleitungen, dagegen kamen tänzerisch-beschwingt daher. Des C-Musikers gute Kontakte in die Orgelwelt lassen nun den Unnaer teilhaben an der Restaurierung der alten schwäbischen Holzhey-Orgel, für die über eine Million Euro benötigt werden. Dem scheidenden Jona-Pastor Helmut Schwalbe, der die "kammermusikalischen Akzente", die von der Heyde im Vorstadt-Gemeindehaus zu setzen wusste, ausserordentlich schätzte, wird der Organist im Abschiedsgottesdienst am 23. August einen besonderen Wunsch erfüllen können: eine erst im letzten Jahr wieder aufgefundene Choral-Phantasie von Johann-Sebastian Bach "Wo Gott der Herr nicht bei uns hält" (BWV 1128), ein Jugendwerk des "fünften Evangelisten" kommt zu Gehör! Und noch vielseitiger: auch für den mitwirkenden Posaunenchor ist Gerd von der Heyde der "Spielertrainer" .Ulrich Knies