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Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

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Archiv

30. April 2009

Ausstellung "DU gehst MICH an": Christen und Juden in Westfalen

UNNA.   Auf über 7000 ist die Zahl jüdische Bürger in Westfalen wieder angewachsen - rund ein Viertel der Vor-Nazi-Zeit. Synagogen sind landauf, landab neu entstanden, wie etwa 2008 in Bielefeld durch Umwidmung einer evangelischen Kirche - und wie bald wohl auch in Unna für die neue Gemeinde "ha Kochaw" (Stern). Elf Gesellschaften für Christlich-jüdische Zusammenarbeit versuchen neue "Geschwisterlichkeit" zu erzeugen. Diesen neuen Weg des Dialogs und der Gemeinsamkeit sucht eine von der evangelischen Landeskirche initiierte Ausstellung "DU gehst MICH an" zu unterstützen. Auf dem Einladungsplakat stehen sich zwei Gesichter gegenüber, die durch einen hebräischen und einen deutschen Text der Schöpfungsgeschichte gebildet werden. Bis zum 8. Mai ist die Wanderausstellung  in Unna in der Bürgerhalle des Rathauses zu sehen  -  "dort, wo  jüdisches Leben hingehört - mitten in der Stadt", wie die Eröffnungsredner übereinstimmend betonten: außer Bürgermeister Werner Kolter die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Unna, Alexandra Khariakova, Superintendentin Annette Muhr-Nelson  sowie Georg Birwer von der katholischen Katharinengemeinde. Letztere gehören zusammen mit Landrat Makiolla, Stadtwerke-Unna-Chef Jänig und dem Landtagsabgeordneten Kuschke  auch dem veranstaltenden Förderverein der Unnaer jüdischen Gemeinde an, der im Übrigen weitere Mitstreiter sucht. Mit Texten von Rebecca Horn und Franz Rosenzweig, mit Bibelzitaten, aber auch dem Bericht der 14jährigen Helga Ravn, die 1938 in Westfalen die Reichspogromnacht erlebte, führten drei Schülerinnen aus dem Religionskurs von Edzard Krückeberg (Geschwister-Scholl-Gymnasium) in die Aussagen der Ausstellung ein. Violin-Musik der russischstämmigen Tamara Haas sowie hebräische Lieder, darunter das Gospel "Lasst mein Volk ziehen", vorgetragen vom zehnköpfigen Kinderchor der jüdischen Gemeinde, schufen für den großen Zuhörerkreis eine andachtsvolle Atmosphäre. Die Ausstellung ist übersichtlich in vier auch farblich unterschiedene Teile gegliedert: Leben der Juden in Westfalen vor der Shoah, sodann die so leidvolle Shoah-Periode, drittens der Neubeginn eines Dialogs, speziell in Westfalen, und schließlich die Perspektiven, etwa: wie gehen wir gemeinsam mit dem Staat Israel um? Jetzt ist eine fünfte Tafel angegliedert: sie berichtet aus dem Leben von Unnas neuem jüdischen Kulturverein "Stern" und der noch jüngeren gleichnamigen Gemeinde. Symbolisch, wo diese erste räumliche Aufnahme fand: im katholischen Altersheim Bonifatius, ehedem "Israelitisches Altersheim für Westfalen". Ebenso dankbar aufgezeigt von Alexandra Khariakova die Hilfeleistungen der evangelischen Seite, so von der Gemeinde Fröndenberg und dem Kirchenkreis Unna.  Ulrich Knies