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Martin-Luther Kirche Oberaden: 1957 wurde die Kirche eingeweiht. Der große Turmhelm hat die Form einer Wetterlampe, das große Kreuz im Altarraum wurde aus Spurlatten gefertigt, so nimmt sie Bezug auf den Bergbau. Die Fensterbilder im linken Seitenschiff zeigen die soziale Zusammensetzung und die Geschichte der Gemeinde der 50er Jahre, die bäuerliche Entstehung Oberadens, den Bergbau und die Stahlindustrie. In der Mitte das alte Fenster aus der Vorgängerkirche, die Lutherrose. Die Kirche steht auf historischen Boden, inmitten des 11 v. Chr. errichteten größten Römerlagers nördlich der Alpen.

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Archiv

23. Februar 2009

Schwungvoll und nachdenklich

UNNA.  Schwungvoll begann der Neujahrsempfang des Kirchenkreises für Schulen mit Vorab-Kostproben aus dem Rockmusical "Alles-Liebe - oder was?". Ca 30 Jugendliche der Musical-AG der Peter-Weiss-Gesamtschule Unna begeisterten die etwa 50 Gäste von den Schulen aus dem Gebiet des Kirchenkreises mit Tanzeinlagen und Songs. Superintendentin Annette Muhr-Nelson und Schulreferent Pfr. Andreas Müller gaben kurze Eindrücke vom Schwerpunktbesuch an Schulen, mit dem der Kreissynodalvorstand das neue Jahr begonnen hatte. "Wir erleben, dass Sie alle sich mit sehr großem Engagement für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen einsetzen", fasste Muhr-Nelson die Erfahrungen der Besuche zusammen. Das Thema "Bildung" war der Januar-Schwerpunkt des Kirchenkreis-Jahresthemas 2009 "Evangelisch zwischen Lippe und Ruhr". Nach einer Stärkung am Buffet, begleitet von vielen Gesprächen, konnten sich die Gäste ihrerseits bilden: Professor Michael Basse von der Universität Dortmund eröffnete mit seinem Vortrag "Damals waren es die Reformierten - Religion und Migration und Integration zur Reformationszeit in Unna" das Gedenken zum 450. Reformationsjubiläum in Unna. Dabei schilderte er das gemeinsame Engagement der Unnaer Bürger und des damaligen Stadtkirchenpredigers Dr. Eberhard Wortmann für die Lieder von Martin Luther und das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Im weiteren Verlauf der Reformation, so der Dortmunder Kirchengeschichtler, hätten Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden neben den lutherischen auch reformierte Gemeinden gebildet, die größte in Kamen. Obwohl sich der Calvinismus im Unnaer Bürgertum habe ausbreiten können, hätten die Reformierten einen schweren Stand gehabt. Sogar zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der evangelischen Konfessionen sei es gekommen. Basse zeigte den Weg beider protestantischen Prägungen hin zu mehr Toleranz und schließlich zur Union auf dem Gebiet des Kirchenkreises bis ins 19. Jahrhundert auf. Er beschloss seinen Vortrag mit hoffnungsvollen Perspektiven für den aktuellen Kirchen- und Schulalltag: Wie gestalten wir unser Verhältnis zu den heutigen Zugewanderten? Dass die gegenseitige Toleranz schließlich möglich war, solle Kirche und Gesellschaft heute dazu ermutigen, sich mit allem Nachdruck dafür einzusetzen.Gudrun Mawick