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Im Haus der Kirche in der Mozartstrasse in Unna finden sich die Verwaltung, die Referate sowie die Suptur des Kirchenkreises. Das rote Backsteinhaus ist zudem Treffpunkt für Kreise und Gruppen sowie Tagungshaus und Veranstaltungsort.

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Archiv

05. November 2008

"Lasst uns nicht hängen" - EKvW-Kampagne gegen Kinderarmut in Kamen angekommen

KAMEN.  Gemeindepfarrer Herbert Ritter aus Kamen-Heeren und Kamens Bürgermeister Hermann Hupe machen gemeinsame Sache. Die Kampagne der westfälischen Landeskirche "Lasst uns nicht hängen!" gegen die wachsende Kinderarmut überzeugte den Kamener Spitzenpolitiker derart, dass er die vierteljährlich tagende "Stadtkonferenz" zum Forum für die vom Villigster "Kindergipfel" ausgehenden Ziele ummünzte. Über hundert Gäste aus Kamener Einrichtungen drängten im Konferenzraum der Stadthalle -  die Zielorientierung, das gemeinsame Anliegen beherrschten alle. Zwei weitere Kirchen-Vertreter prägten neben Ritter und Hupe die gelungene Auftaktveranstaltung: Landesjugendpfarrer Udo Bußmann referierte eindrucksvoll zu "Kinderarmut -  Dagegen stellen wir uns auf!" Und Superintendentin Annette Muhr-Nelson, über den eigenen Kirchenkreis-Sozialausschuss derzeit eng am Thema arbeitend, beleuchtete in einem größeren Diskussionsbeitrag das Verkümmern von Selbstbewusstsein bei jungen Menschen, die als Kleinkinder nicht ihre Fähigkeiten beim Lernen eines Instruments oder einer Sportart entwickeln konnten: "Eine Pflanze in einem schattigen Hof, die kann nicht blühen". Bußmann: "Wir wollen die Ganztagsschule für die Klassen 1 bis 10 mit warmer Mittagsmahlzeit -  und das möglichst in einer Schule für alle".  Die Kirchen sollten sich die Selbstverpflichtung auferlegen, auf jeder Freizeit ein Fünftel Freiplätze zur Verfügung zu stellen. Ritter: es gehe nicht nur um Materielles, sondern um die "Würde des Menschen". Die Aufbruchstimmung in Kamen erinnerte an die guten Impulse, die vor zehn Jahren die Agenda-21-Bewegung allerorten setzte. Jetzt werden in vier "Säulen" bis zur Sommerpause 2009 Ergebnisse angestrebt, die Kamens benachteiligten Kindern schon bald helfen sollen. Schwerpunkte sind jetzt Bildung, Jugend- und Familienhilfe, Behörden sowie "Förderer". Den Anfang setzte die Stadt Kamen jedoch sogleich selbst: ein Sondertopf von 20.000 bis 25000 Euro ermöglicht die Realisierung von Kinder bezogenen Projekten, die in den nächsten Wochen ausgedacht und beschlossen werden. Udo Bußmann hofft, dass bis 2009, wenn der nächste "Kindergipfel" in Villigst ansteht, jede zweite Stadt in NRW durch besondere Anstrengungen hervortritt. "Auf dieser Landkarte ist Kamen jetzt schon verzeichnet". Ulrich Knies