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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

13. August 2008

Gold für Menschenrechte

Amnesty Unna informiert in der Stadtkirche über China UNNA. "Wir sind keine Spiele-Verderber", schickt Claus Palm von der Unnaer amnesty-Gruppe voraus. "Und zum Boykott der Olympischen Spiele hat unsere Organisation auch nicht aufgerufen". Amnesty International ist in 150 Ländern der Welt mit zwei Millionen Mitgliedern aktiv, davon mit 150000 allein in Deutschland. Seit 1968 beteiligt sich auch eine Gruppe in Unna, die sich monatlich in der Wasserstrasse 13 trifft. Ihr Arbeitsschwerpunkt: Süd-Ost-Asien. Da kam die Einladung der "Offenen Stadtkirche" passend, über China zu berichten: neben dem Glanz und Enthusiasmus rund um Olympia habe das Land derzeit Hunderttausende in "Administrativhaft" genommen, um sie "umzuerziehen". Etwa 8000 Hinrichtungen ermittle man jährlich. Thomas Backs demonstrierte an Fall-Beispielen, wie trotz zwischenzeitlicher Aufnahme der Menschenrechte in die chinesische Verfassung (2004) die Polizei des Landes freie Hand behält, ohne Prozesse Missliebige festzusetzen und auch zu foltern. So etwa Ye Guozhu, der sich gegen den Abriss seiner Wohnung und seines Restaurants zugunsten der Olympia-Planung in Peking mit legalen Mitteln wehrte. In der laufenden Kampagne "Gold für Menschenrechte" wollen die amnesty-Mitarbeiter im wörtlichen Sinne die "Kehrseite der Medaille" demonstrieren. Die Spiele hätten das Ausmaß an Menschenrechtsverletzungen eher ausgeweitet, so ihre Eindrücke. Die chinesische Botschaft in Berlin sei nicht einmal bereit gewesen, die über 100.000 Unterschriften deutscher Kampagne-Unterstützer entgegenzunehmen. 30.000 Polizisten seien derzeit allein dafür abgestellt, das Internet zu kontrollieren. Yahoo habe auf traurige Weise mit der chinesischen Führung kollaboriert, indem es den Standort jenes PC ermittelte und preisgab, auf dem der 42jährige Journalist Shi Tao angeblich "Weitergabe von Staatsgeheimnissen" betrieben habe: 12 Jahre Haft lautete die Antwort der chinesischen Behörden. Ulrich Knies