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Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

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Archiv

22. Juli 2008

Ich bin dann mal weg - Pilgern in Westfalen

Mittelalterlicher Hellweg historischer Pilgerweg KIRCHENKREIS UNNA.    Westfalens historische Pilgerwege werden - einen neuen Trend aufgreifend - zunehmend sichtbar und gangbar gemacht. Nach dem östlichen, von Osnabrück und Münster das Ruhrgebiet querenden "Jakobsweg" steht die Eröffnung eines zweiten an, der den Unnaer Bereich durchläuft. Kümmern tut sich darum Projektleiterin Ulrike Spichal vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Überraschen kann die neue Route Richtung Nordspanien (Santiago de Compostella) freilich nicht wirklich: von Höxter her über Soest kommend folgt sie dem berühmten mittelalterlichen "Hellweg", dessen beachtliche Infrastruktur sich für solche Unternehmungen schon immer anbot. Der (Kirchen-)Kreis Unna fühlt sich auf den neuen spirituellen Pfad gut vorbereitet. Seit über einem Jahr kann man zwischen Bausenhagen und Stentrop auf einer Kurzstrecke das Pilgern einüben, unterstützt von acht "Ausblicken": Stationen-Schilder wie "Quelle", "Licht" oder "Frucht" regen die Wahrnehmung des meditierend Wandernden an. Galt das Pilgern bislang als Domäne katholischer Christen, unterstreicht der Pfad auf Fröndenberger Gebiet eine Verschiebung hin zur protestantischen Seite, welche das Unternehmen durch das evangelische Stentroper "Haus der Mitte" initiierte. "Über Tausend Pilger", weiß der zuständige Bausenhagener Pfarrer Achim Heckel, "haben sich unserer Begleitbroschüre schon bedient". Jetzt laufen ständig Anmeldungen ganzer Gruppen bei ihm ein. Heckels oberster deutscher Dienstherr, Bischof Wolfgang Huber, hielt kürzlich fest, warum das Pilgern als "wertvolle Möglichkeit der Begegnung mit Gott" nicht Katholiken vorbehalten bleiben müsse: die alten Zielsetzungen "Sünden-Ablass, Heiligenverehrung und verdienstliche Frömmigkeit" wären zunehmend hinfällig geworden. Und mit Blick auf die aktuelle Naturbedrohung fügt der Berliner Bischof das Ziel hinzu, "Freude an der eigenen Geschöpflichkeit und an der Schönheit der Schöpfung ringsum" neu zu entwickeln. Inzwischen ist Pilgern gar Bestandteil von Fortbildungen evangelischer Pfarrer in Westfalen geworden. So bietet die Theologin Sabine Zorn (Hemmerde) im Schwerte-Villigster Pastoralkolleg eine Woche praktischer Erfahrung an. Ein Dutzend protestantischer Hirten startet dann ökumenisch mit erfahrenen "Wahlfahrern" aus der katholischen Matthias-Bruderschaft mit dem Ruf Krüz voraan" auf Kölner Pilgerstrecken.Ulrich Knies