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Ev. Kirche Heeren-Werve Die Anfänge der denkmalgeschützten Dorfkirche liegen im 14. Jahrhundert. Besonders auffällig sind die „Heerener Giganten“, zwei Skulpturen im Seitenschiff, die der hiesige Künstler Dietrich Worbs aus wuchtigen Baumstämmen gestaltet hat („Familie in Gottes Hand“ sowie sieben biblische Szenen in einem Stamm). Von der bewegten Geschichte der Kirche erzählen u. a. die Totenschilder der Kirchenpatrone (bis 1950 Patronatskirche der Grafen von der Recke bzw. von Plettenberg), die Kopfkonsolen als Gewölbestützen sowie das bis heute einwandfrei funktionierende Uhrwerk der Kirchturmuhr von 1910. Sehenswert sind auch die Chorraumfenster mit Motiven aus der Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichten.

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Archiv

22. Juli 2008

Ich bin dann mal weg - Pilgern in Westfalen

Mittelalterlicher Hellweg historischer Pilgerweg KIRCHENKREIS UNNA.    Westfalens historische Pilgerwege werden - einen neuen Trend aufgreifend - zunehmend sichtbar und gangbar gemacht. Nach dem östlichen, von Osnabrück und Münster das Ruhrgebiet querenden "Jakobsweg" steht die Eröffnung eines zweiten an, der den Unnaer Bereich durchläuft. Kümmern tut sich darum Projektleiterin Ulrike Spichal vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Überraschen kann die neue Route Richtung Nordspanien (Santiago de Compostella) freilich nicht wirklich: von Höxter her über Soest kommend folgt sie dem berühmten mittelalterlichen "Hellweg", dessen beachtliche Infrastruktur sich für solche Unternehmungen schon immer anbot. Der (Kirchen-)Kreis Unna fühlt sich auf den neuen spirituellen Pfad gut vorbereitet. Seit über einem Jahr kann man zwischen Bausenhagen und Stentrop auf einer Kurzstrecke das Pilgern einüben, unterstützt von acht "Ausblicken": Stationen-Schilder wie "Quelle", "Licht" oder "Frucht" regen die Wahrnehmung des meditierend Wandernden an. Galt das Pilgern bislang als Domäne katholischer Christen, unterstreicht der Pfad auf Fröndenberger Gebiet eine Verschiebung hin zur protestantischen Seite, welche das Unternehmen durch das evangelische Stentroper "Haus der Mitte" initiierte. "Über Tausend Pilger", weiß der zuständige Bausenhagener Pfarrer Achim Heckel, "haben sich unserer Begleitbroschüre schon bedient". Jetzt laufen ständig Anmeldungen ganzer Gruppen bei ihm ein. Heckels oberster deutscher Dienstherr, Bischof Wolfgang Huber, hielt kürzlich fest, warum das Pilgern als "wertvolle Möglichkeit der Begegnung mit Gott" nicht Katholiken vorbehalten bleiben müsse: die alten Zielsetzungen "Sünden-Ablass, Heiligenverehrung und verdienstliche Frömmigkeit" wären zunehmend hinfällig geworden. Und mit Blick auf die aktuelle Naturbedrohung fügt der Berliner Bischof das Ziel hinzu, "Freude an der eigenen Geschöpflichkeit und an der Schönheit der Schöpfung ringsum" neu zu entwickeln. Inzwischen ist Pilgern gar Bestandteil von Fortbildungen evangelischer Pfarrer in Westfalen geworden. So bietet die Theologin Sabine Zorn (Hemmerde) im Schwerte-Villigster Pastoralkolleg eine Woche praktischer Erfahrung an. Ein Dutzend protestantischer Hirten startet dann ökumenisch mit erfahrenen "Wahlfahrern" aus der katholischen Matthias-Bruderschaft mit dem Ruf Krüz voraan" auf Kölner Pilgerstrecken.Ulrich Knies