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Die Hemmerder Kirche ist eine in Grünstein errichtete, einschiffige, kreuzförmige Anlage mit fünfseitigem Chor. Das Querhaus bildet dabei den ältesten Bestandteil. Es entstammt dem späten 12. Jahrhundert. Der heutige Chor wurde erst 1543 errichtet (diese Jahreszahl ist außen in Stein gehauen) und ersetzte die ürsprüngliche halbrunde Apsis. Das zweijochige Langhaus entstand in der Zeit um 1300. Im 14. Jahrhundert entstand der dreigeschossige Turm, dessen Mauern im Erdgeschoss eine Stärke von 2 Metern besitzen. Mit dem in seiner jetzigen Form im Jahr 1726 errichteten Helm erreicht der Turm eine Höhe von 29,65 Metern. Hier zu sehen ist ein kleines Seitenfenster mit dem Titel: "Der Schatz im Acker", liebevoll auch das Kartoffel-Fenster genannt.

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Archiv

07. Juli 2008

Holzwickeder "Kirchbiergarten" wiedereröffnet

Erlös ist für Orgel-Renovierung bestimmt HOLZWICKEDE.  Zum dritten Mal lädt die Holzwickeder Kirchengemeinde in den Ferienwochen zum "Kirchbiergarten". Immer freitags ab 18 Uhr ist Gemütlichkeit bei Speis und Trank auf der Wiese hinter dem Jugendheim angesagt. Initiator ist der rührige "Ökumenische Elternkreis", in dem sich seit 20 Jahren Holzwickeder Ehepaare, die unterschiedlichen Konfessionen (früher: "Mischehen") angehören, zum monatlichen Gedankenaustausch treffen. Heute prägt ihre christliche Besonderheit der Begriff "konfessionsverbindend". Wurden in den vergangenen Jahren durch die Erlöse der kommunikativen Sommerabende die Renovierung von Kirche und Vorplatz unterstützt -  2007 mit immerhin 3400 Euro -, so steht dieses Mal ein besonderer "Brocken" an: die Orgel, eine technische Rarität, muß nun endgültig in die Generalüberholung. Und die kostet nicht weniger als 200.000 Euro! Damit der Spendenerfolg dieses Mal entsprechend höher ausfällt, haben sich weitere Gemeindegruppen den Ökumenikern zugesellt: Jugend, Jungsenioren und Songgruppe grillen und bedienen mit.

Die Orgel

Als so genannte "vollpneumatische Orgel" ist das Instrument in der Kirche am Holzwickeder Markt eine Rarität. Vermutlich ist sie sogar die größte dieser Bauart.Der Unterschied zur konventionellen Bauweise besteht in der Ansteuerung der Pfeifen. Bei einer "normalen" Orgel liegt die Luft direkt an einem Ventil an der Pfeife an, das über eine Mechanik am Spieltisch geöffnet wird. Bei der vollpneumatischen Orgel dagegen läuft die Luft zum Spieltisch und bei Bedarf zur jeweiligen Pfeife. Der Vorteil dieser Technik besteht darin, dass das Spiel auch bei mehreren gezogenen Registern einen sehr geringen Kraftaufwand erfordert. Als Nachteil steht dagegen eine kurze Verzögerung zwischen Tastendruck und Tonerzeugung, die durch die langen Wege der Luft vom Spieltisch zum Pfeifenwerk entsteht. In der Kirche am Markt sind die Verzögerungswerte inzwischen extrem und dabei auch noch sehr unterschiedlich, weil die Leitungen undicht sind. Das ist zum Teil Alterserscheinung, zum Teil Folge eines Orgelumbaus vor 50 Jahren. Damals wurde die "deutsch-romantische" Orgel des lippischen Orgelbauers Ernst Klassmeier "barockisiert" und auf einen härteren Anschlag umgestellt. Als eine Folge wurde der Druck auf einigen Leitungen so hoch, dass sich die Ventile nicht mehr von allein schlossen und die Tasten unten blieben. Also bohrte man einfach solche Leitungen an, um sie zu entlasten.Ulrich Knies