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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

20. Juni 2008

Mitreißender Gospel-Workshop

Helmut Jost macht Lust auf mehr   MASSEN.  "Zum Abschlusskonzert auf die Bühne mit Jeans und bunten T-Shirts". Eine ungewohnte Ansage für manch einen unter den 80 Gospel-Workshop-Teilnehmern, die erstmalig sich in dieser Branche von Kirchenmusik versuchten. Wenn Helmut Jost, der Siegerländer Musikwissenschaftler und Theologe, aufs Podest steigt, fällt einem Gérard Dépardieu ein, und wenn Jost in die Tasten greift, ist es nicht weit zu Konstantin Wecker. Und das alles gepaart mit höchster Musikalität und Vermittlungsgabe, mit Anschaulichkeit und Humor. "Schockt die Zuhörer - wie ein Föhn müsst Ihr über sie sausen!", nimmt er die Newcomer bei der Hand. "Ihr müsst so singen, wie Ihr wollt, dass das Publikum sich bewegt" , zeigt er den Teilnehmern zwischen elf und achtzig, vielleicht mit Kinder- oder Kirchenchor-Vorbildung, plastisch das Gospel-Spezifische auf. "Chorisches Atmen", das den Textfluß aufrecht erhalten soll, ist kaum noch gefragt  - Wortblöcke sollen herausgemeißelt werden. "Ihr seid Schnell-Lerner" und manch anderes Lobendes hatte Jost parat - schließlich wurden fast ein Dutzend Songs eingeübt. Jost ist in der Gospel-Welt kein Unbekannter. Er hat selbst Musicals zu religiösen Themen geschrieben, wie "Colour of Love" vor drei Jahren, in dem die Apartheid Südafrikas thematisiert ist. Eindrücklich, wie er die Mitteleuropäer von den richtigen Noten ("Melodien können wir ohnehin") wegholt zur Rhythmik und Textgestaltung. Manch einer legt Noten und Textblätter im Verlauf der beiden Massener Tage beiseite, um wie die schwarzen Gospel-Sänger zu agieren. Jedes Gospel hat sein eigenes Feld, vermittelt der Theologe Jost. Mal drückt es Zweifel, mal Freude aus, andere stehen für ein Gebet oder stellen ein "persönliches Gespräch" dar. Nach dem begeisternden Schlussauftritt im Massen-eigenen "Sonn-Takt" (sonntags 18 Uhr) will sich manch eine(r) der Songgruppe "Come on and sing" anschließen, die Sabine Eckelsbach im Massener Gemeindehaus wieder am 22. August anleitet. Teilnehmende KonfirmandInnen können ihre neue Sangeslust in einem von Christiane Main betreuten Gemeindeprojekt weiterleben lassen. Ulrich Knies