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Christuskirche - Die denkmalgeschützte Kirche mit Merkmalen des Jugendstils wurde 1905 eingeweiht. Das ideelle Konzept der Ausrichtung auf das Wort wurde mit der zentralen Ausrichtung des Altars, der Kanzel und der Orgel- und Chorempore umgesetzt. Bemerkenswert sind die reichen frolaen Ausmalungen in der Kirche bis hin zu Kirchturmspitze. Die Christuskirche steht direkt am Kurpark, dem Zentrum des ehemaligen Heil- und Kurortes "Bad Königsborn", der dies der salzhaltigen Sole zu verdanken hatte. Anschrift: Friedirch-Ebert-Str. 88, 59425 Unna

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Archiv

18. Januar 2008

Jugendliche Straftäter

Diakonie: Wegsperren und abschieben sind keine Lösung KIRCHENKREIS UNNA.   "Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens", forderte Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache. Dieser Aufruf gilt offenbar nicht für jugendliche Straftäter. "Statt nach den Ursachen für Jugendkriminalität und jugendlichem Gewaltpotential zu fragen und dem Problem frühzeitig zu begegnen, möchten große Teile der CDU die Jugendlichen wegsperren und abschieben", mahnt Johannes Schäfer, Vorstand der Diakonie Ruhr-Hellweg e.V einen differenzierten Blick auf das Problem an. Der Ruf nach höheren Strafen, nach Erziehungscamps im amerikanischen Stil und nach Ausweisung von ausländischen Straftätern hat mit dem Wahlkämpfer Roland Koch ein populistisches Sprachrohr gefunden. Dabei halten namhafte Fachleute, den so genannten Warnschussarrest und längere Haftstrafen für nicht wirkungsvoll. Auch die Rückfallquoten sprechen dagegen: 80 % der inhaftierten Jugendlichen werden nach der verbüßten Strafe rückfällig. "Jugendliche Straftäter sollten nicht zur Wahlkampfmasse gemacht werden. Die Angst vor Gewalt für eine Verschärfung des Ausländerrechts zu nutzen, ist zynisch!", warnt Johannes Schäfer. Zwar ist die Quote der delinquenten Jugendlichen mit Migrationshintergrund größer als bei deutschen Jugendlichen. Die Gewalttäter kommen in der Regel aus sozialschwachen Familien. Die Biografie eines rechtsradikalen Schlägers und die eines türkischen Intensivstraftäters weisen viele Gemeinsamkeiten auf: Sie sind männlich, kommen aus sozial schwierigen Verhältnissen, ohne Schulabschluss, ohne Ausbildung und ohne Perspektive. "Es ist damit ein soziales Problem und kein kulturelles", so Schäfer. Der hohe Anteil der jugendlichen Migranten in der Kriminalstatistik sei vor allem ein Zeichen von misslungener Integration. "An diesem Punkt müssen wir ansetzen, um das Problem wirklich nachhaltig zu verbessern", ist sich Schäfer sicher. "Durch ganz praktische und konkrete Hilfen der Diakonie und anderer Wohlfahrtsverbände müssen wir die Kinder und Familien unterstützen, die Erziehungs- oder Bildungsdefizite haben", fordert Johannes Schäfer. In diese Hilfen müssten der Staat und die Kommunen vor Ort mehr Geld investieren. Auch Unternehmen sollten durch Spenden und Sponsoring ihre gesellschaftliche Verantwortung in diesem Bereich wahrnehmen.T. Nisipeanu