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Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

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Archiv

18. Januar 2008

Jugendliche Straftäter

Diakonie: Wegsperren und abschieben sind keine Lösung KIRCHENKREIS UNNA.   "Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens", forderte Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache. Dieser Aufruf gilt offenbar nicht für jugendliche Straftäter. "Statt nach den Ursachen für Jugendkriminalität und jugendlichem Gewaltpotential zu fragen und dem Problem frühzeitig zu begegnen, möchten große Teile der CDU die Jugendlichen wegsperren und abschieben", mahnt Johannes Schäfer, Vorstand der Diakonie Ruhr-Hellweg e.V einen differenzierten Blick auf das Problem an. Der Ruf nach höheren Strafen, nach Erziehungscamps im amerikanischen Stil und nach Ausweisung von ausländischen Straftätern hat mit dem Wahlkämpfer Roland Koch ein populistisches Sprachrohr gefunden. Dabei halten namhafte Fachleute, den so genannten Warnschussarrest und längere Haftstrafen für nicht wirkungsvoll. Auch die Rückfallquoten sprechen dagegen: 80 % der inhaftierten Jugendlichen werden nach der verbüßten Strafe rückfällig. "Jugendliche Straftäter sollten nicht zur Wahlkampfmasse gemacht werden. Die Angst vor Gewalt für eine Verschärfung des Ausländerrechts zu nutzen, ist zynisch!", warnt Johannes Schäfer. Zwar ist die Quote der delinquenten Jugendlichen mit Migrationshintergrund größer als bei deutschen Jugendlichen. Die Gewalttäter kommen in der Regel aus sozialschwachen Familien. Die Biografie eines rechtsradikalen Schlägers und die eines türkischen Intensivstraftäters weisen viele Gemeinsamkeiten auf: Sie sind männlich, kommen aus sozial schwierigen Verhältnissen, ohne Schulabschluss, ohne Ausbildung und ohne Perspektive. "Es ist damit ein soziales Problem und kein kulturelles", so Schäfer. Der hohe Anteil der jugendlichen Migranten in der Kriminalstatistik sei vor allem ein Zeichen von misslungener Integration. "An diesem Punkt müssen wir ansetzen, um das Problem wirklich nachhaltig zu verbessern", ist sich Schäfer sicher. "Durch ganz praktische und konkrete Hilfen der Diakonie und anderer Wohlfahrtsverbände müssen wir die Kinder und Familien unterstützen, die Erziehungs- oder Bildungsdefizite haben", fordert Johannes Schäfer. In diese Hilfen müssten der Staat und die Kommunen vor Ort mehr Geld investieren. Auch Unternehmen sollten durch Spenden und Sponsoring ihre gesellschaftliche Verantwortung in diesem Bereich wahrnehmen.T. Nisipeanu