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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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Archiv

18. Januar 2008

Jugendliche Straftäter

Diakonie: Wegsperren und abschieben sind keine Lösung KIRCHENKREIS UNNA.   "Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens", forderte Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache. Dieser Aufruf gilt offenbar nicht für jugendliche Straftäter. "Statt nach den Ursachen für Jugendkriminalität und jugendlichem Gewaltpotential zu fragen und dem Problem frühzeitig zu begegnen, möchten große Teile der CDU die Jugendlichen wegsperren und abschieben", mahnt Johannes Schäfer, Vorstand der Diakonie Ruhr-Hellweg e.V einen differenzierten Blick auf das Problem an. Der Ruf nach höheren Strafen, nach Erziehungscamps im amerikanischen Stil und nach Ausweisung von ausländischen Straftätern hat mit dem Wahlkämpfer Roland Koch ein populistisches Sprachrohr gefunden. Dabei halten namhafte Fachleute, den so genannten Warnschussarrest und längere Haftstrafen für nicht wirkungsvoll. Auch die Rückfallquoten sprechen dagegen: 80 % der inhaftierten Jugendlichen werden nach der verbüßten Strafe rückfällig. "Jugendliche Straftäter sollten nicht zur Wahlkampfmasse gemacht werden. Die Angst vor Gewalt für eine Verschärfung des Ausländerrechts zu nutzen, ist zynisch!", warnt Johannes Schäfer. Zwar ist die Quote der delinquenten Jugendlichen mit Migrationshintergrund größer als bei deutschen Jugendlichen. Die Gewalttäter kommen in der Regel aus sozialschwachen Familien. Die Biografie eines rechtsradikalen Schlägers und die eines türkischen Intensivstraftäters weisen viele Gemeinsamkeiten auf: Sie sind männlich, kommen aus sozial schwierigen Verhältnissen, ohne Schulabschluss, ohne Ausbildung und ohne Perspektive. "Es ist damit ein soziales Problem und kein kulturelles", so Schäfer. Der hohe Anteil der jugendlichen Migranten in der Kriminalstatistik sei vor allem ein Zeichen von misslungener Integration. "An diesem Punkt müssen wir ansetzen, um das Problem wirklich nachhaltig zu verbessern", ist sich Schäfer sicher. "Durch ganz praktische und konkrete Hilfen der Diakonie und anderer Wohlfahrtsverbände müssen wir die Kinder und Familien unterstützen, die Erziehungs- oder Bildungsdefizite haben", fordert Johannes Schäfer. In diese Hilfen müssten der Staat und die Kommunen vor Ort mehr Geld investieren. Auch Unternehmen sollten durch Spenden und Sponsoring ihre gesellschaftliche Verantwortung in diesem Bereich wahrnehmen.T. Nisipeanu