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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

15. Januar 2008

Beitrag zur "Schöpfungsbewahrung"?

Stadtwerke Unna liefern Ökostrom für alle Kunden UNNA - "Wir folgen seit über 15 Jahren dem Motto Negawatt statt Megawatt’", sagt Professor Christian Jänig, Chef der Stadtwerke Unna. Und das passe gut zu dem, was die Kirchen unter "Schöpfungsbewahrung" anstrebten. Beispiel Wettbewerb "StromAbnehmen" für Stadtwerke-Kunden: 400 Unnaer Haushalte hätten sich im letzten Jahr beteiligt: "Über die Hälfte ihres Jahresverbrauchs sparten die Sieger ohne Komfortverlust ein". Checklisten helfen die Stromfresser aufzuspüren - ganz ähnlich wie beim kirchlichen Umweltmanagement "Grüner Hahn". Umweltbilanz des Wettbewerbs für Unna: 10 Tonnen CO² wurden in einem Jahr vermieden. Neue Initiative aus der Hellwegstadt: Ab Januar 2008 erhalten sämtliche 35.000 Haushalte "Ökostrom", den die Stadtwerke ab sofort bei einem norwegischen Wasserkraftwerk einkaufen, ähnlich wie in Kassel oder Wedel (bei Hamburg), die ebenfall Strom aus Skandinavien beziehen. Bundesweit mehren sich allerdings die kritischen Stimmen nach Hinweisen von "Greenpeace". Die Organisation stellt laut in Frage, ob diese neuen Stromlieferverträge das Siegel "Ökostrom" tatsächlich in voller Güte verdient haben oder es sich nur um einen -  wenn auch legalen "Etikettentrick" der Stromanbieter handelt. Dass es auch hierzulande zu sauberer Stromproduktion kommt, daran bastelt Jänigs Mannschaft kräftig mit. Über "Trianel", den Zusammenschluß von 28 Stadtwerken, ist man an der Installierung der Offshore-Windkraftanlage "Borkum II" beteiligt, die 80 km nordwestlich der Nordseeinsel mit 80 Türmen à 5 Megawatt insgesamt soviel Strom liefern wird wie ein üblicher Kohlekraftwerksblock (400 MW). Zwei dieser Borkum-Räder liefern ab 2011 Strom nach Unna und decken damit ein Fünftel des hiesigen Bedarfs ab. Jänig peilt damit einen 70%igen Anteil Stromproduktion aus eigenen erneuerbaren Energien an - "deutlich über Bundes- und EU-Zielen". Wie sieht Jänig den Vorstoß der evangelischen Landessynode vom letzten Monat, ein Moratorium für Planung und Bau neuer Braun- und Steinkohlekraftwerke zu erwirken, von denen für NRW allein elf vorgesehen seien? Offenbar mit Sympathie, beteiligen sich doch seine Stadtwerke wiederum über Trianel am Gasturbinen-Kraftwerk Hamm, das soeben an den Start ging. Und die Trianel-Planung im benachbarten Lünen auf Kohlekraft-Basis? "Gas bringt einen Wirkungsgrad von 58 Prozent, Steinkohle nur von 42. Da geben wir der umweltfreundlicheren Produktion den Vorzug." Entwickeln sich die Klima-orientierten Stadtwerke Unna allmählich zum "schwarzen (oder grünen?) Schaf" in der Branche? Jänig setzt darauf, dass weitere Stadtwerke dem Unnaer Modell folgen werden. "Großkraftwerke im herkömmlichen Stil haben nicht die Zukunft in unserer Energieversorgung", meint der Professor da schon Wirkungen beim Energieriesen RWE zu erkennen. Deren neuer Chef Großmann, der eben nicht in der Kohle-Energiebranche seine Karriere durchlaufen habe, setze zunehmend auf "Erneuerbare". "Strom aus der Sahara" klingt für Jänig realistisch und werde ebenfalls den Energiekonzernen zu schaffen machen. Dass das öffentliche Echo bisher eher dürftig ausgefallen ist, stört Jänig weniger. Dem Klimaschutzprogramm der Stadt Unna, vor zwei Monaten von allen Ratsparteien ambitioniert aufgelegt, werde entscheidend vorwärts geholfen. "Kein Privatkunde hat bisher etwas dagegen", schmunzelt er. Und Großabnehmer wie Kirchengemeinden? "Evangelische und katholische Gemeinden im Stadtgebiet sind ins neue Ökostrom-Lieferprogramm voll integriert", so Jänig.Ulrich Knies