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Ev. Kirche Heeren-Werve Die Anfänge der denkmalgeschützten Dorfkirche liegen im 14. Jahrhundert. Besonders auffällig sind die „Heerener Giganten“, zwei Skulpturen im Seitenschiff, die der hiesige Künstler Dietrich Worbs aus wuchtigen Baumstämmen gestaltet hat („Familie in Gottes Hand“ sowie sieben biblische Szenen in einem Stamm). Von der bewegten Geschichte der Kirche erzählen u. a. die Totenschilder der Kirchenpatrone (bis 1950 Patronatskirche der Grafen von der Recke bzw. von Plettenberg), die Kopfkonsolen als Gewölbestützen sowie das bis heute einwandfrei funktionierende Uhrwerk der Kirchturmuhr von 1910. Sehenswert sind auch die Chorraumfenster mit Motiven aus der Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichten.

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Archiv

17. Dezember 2007

"Die Menschen singen gerne mit!"

Weihnachtskonzert in Königsborn UNNA-KÖNIGSBORN -  Eine Kirche voller Königsborner fühlte sich beseelt in Advents- und Weihnachtszeit entführt. Solisten und Paul-Gerhardt-Chor erfüllten das Gotteshaus mit einer Atmosphäre, die das Publikum mit Beifall, Zugaben und eigenem Mitsingen begeistert verlängerte. Günther Kohlmay, der vitale 80jährige Dirigent, brachte Altvertrautes bis zu "O du fröhliche" in die Paul-Gerhardt-Kirche. Doch schon bei "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!" war aufzumerken: ein Tenor-Solo von Ludwig van Beethoven? Da war ganz neues Hinhören angesagt. Der Unnaer Opern-Tenor Norbert Schmittberg erwies sich als glänzender Interpret, ebenso wie bei den spätromantischen "Weihnachtsglocken" mit "Stille-Nacht"Fragmenten von Hermann Sonnet. Modernes und Barockes wechselten ebenso wie Volkstümliches und "Erlesenes". Zwei Kantaten führten in den Frühbarock: der Hamburger Kantor Vincent Lübeck, schon vor Bach ein großer Experimentator, war mit "Willkommen, süßer Bräutigam" dabei. Ein junges Streichquartett und Kantor Günter Kamp an der Orgel gaben ein zuverlässiges instrumentales Gerüst. Neben Schmittberg gaben die in Königsborn wohlbekannten Sopran-Solistinnen Uta Schwarzkopf und Bettina Lecking mit strahlenden Stimmen der Kantate Advents-Flair. Volkstümlicher im positiven Sinne der zweite Teil des Konzerts mit europäischen Weihnachtsliedern. Vom Schweizer Friedrich Sauter intonierte der Chor ein lebhaftes "Es ist für uns eine Zeit angekommen". Dem Tschechen Jan Hanus, erst vor kurzem hochbetagt gestorben, verdankt die Musikwelt eine umfangreiche Sammlung und Bearbeitung: wie sechs europäische Nachbarn die Bethlehems-Geschichte besingen  - "Bring’ ein Licht" (Frankreich), "Schmückt den Saal" (England) - , brachten zumeist Tenor/Bariton-Duette zu Gehör (neben Schmittberg unverwüstlich Günter Kohlmay). Was Gemeinde-Gesang angeht, zog Günter Kohlmay zum sich neigenden "Paul-Gerhardt-Jahr" der evangelischen Kirche noch eine positive Bilanz: "Wenn man es richtig anfasst, kann man nur sagen: Die Menschen singen gerne mit!"  Ulrich Knies