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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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23. November 2007

"Gott ist ein glühender Backofen voll Liebe"

VORTRAG: Die Spiritualität Martin Luthers OBERADEN.   50 Jahre alt wurde die Oberadener Martin-Luther-Kirche in diesem Frühjahr. Als letzte Veranstaltung dieses Jubiläumsjahres fand jetzt im Martin-Luther-Zentrum ein Vortrag von Dr. theol. Peter Zimmerling zum Thema "Die Spiritualität Martin Luthers als Herausforderung an uns heute" statt. Der Untertitel des Vortrages lautete "Gott ist ein glühender Backofen voll Liebe". Dr. theol. Peter Zimmerling ist Professor für Praktische Theologie an der Universität Leipzig. Mit seinem Werk "Die charismatischen Bewegungen: Theologie - Spiritualität - Anstöße zum Gespräch", wurde er im Jahr 1999 in Heidelberg habilitiert. Martin Luthers Spiritualität, betonte Prof. Zimmerling einleitend, beinhalte das alte Wort Frömmigkeit oder auch der "gelebte Glaube". Hinzu komme die Auswirkung des Glaubens im Alltag hin zum christlichen Handeln. Zimmerling betonte in seinem Vortrag, dass Luthers Spiritualität orientiert sei an der Erfahrung - gleichzeitig sei das aber auch ein Erfahrungsbericht für die Anfechtung. So habe Luther in der Weimarer Ausgabe (WA) betont: "Das christliche Leben ist nicht Frommsein, sondern ein Frommwerden, nicht Gesundsein, sondern ein Gesundwerden; nicht Sein, sondern ein Werden; nicht Ruhe, sondern eine Übung. Wir sinds noch nicht, wir werdens aber. Es ist noch nicht getan und geschehen, es ist aber im Gang und Schwange. Es ist nicht das Ende, es ist aber der Weg. Es glühet und glänzt noch nicht alles es bessert sich aber alles."" In alledem spiegele sich Luthers Überzeugung wider, dass man im Glauben Erfahrungen mache für den Alltag. "Luther ist der erste neuzeitliche Weihnachtschrist; gleichzeitig hält er an der Gottessohnschaft Jesu fest", betonte Prof. Zimmerling. So habe Martin Luther bekräftigt, dass Gottes Sohn Jesus Christus der Christen täglicher und erster Spiegel sein solle, damit wir erkennen könnten, wie lieb uns Gott habe und dass ein verlässlicher Gott für uns gesorgt habe, dass er seinen Sohn für uns gegeben habe. Luther habe zudem immer deutlich gemacht, dass es kein Christsein ohne Kirche gebe. Das sei in der evangelischen Kirche oft vergessen worden. Es gehe auch immer um die Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation - und auch dazu brauche man unbedingt die Kirche. Zusammenfassend meinte Prof. Zimmerling, dass man Unterstützung und Ermutigung durch andere Christen brauche, auf Dauer könne man nicht im stillen Kämmerlein allein beten. Friedrich Potthoff