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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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20. November 2007

Schöpfungsbewahrung

Stiftskirche Fröndenberg Kirchen-Konzert   FRÖNDENBERG -   Warme, wunderbare Atmosphäre am frühen Sonntagabend in Fröndenbergs Stiftskirche. Drei Dutzend Musikanten aus Stiftskantorei und Posaunenchor, Solisten und eine offenbar ansteckend wirkende Gesamtleiterin Ramona Kühn, begeisterten das Publikum mit ihren künstlerischen Interpretationen zu "Bewahrung von Schöpfung". Das nämlich hat sich die evangelische Kirchengemeinde Fröndenberg zum "Jahresthema" gemacht - eine Praxis, die in Nachbargemeinden nicht Selbstverständlichkeit ist. Im letzten Jahr lag der Schwerpunkt bei "Ehrenamtlicher Mitarbeit"; 2005 stand der "Glaube" im Vordergrund. Als das diesjährige Hauptthema festgelegt wurde, arbeitete man an der Ruhr schon erfolgreich im kirchlichen Umweltmanagement "Grüner Hahn" der evangelischen Landeskirche mit. Dass Anfang 2007 UNO-Experten Schockierendes über den Klimawandel darlegen mussten, hat mehrere Gemeinde-Kreise offenbar beflügelt, eigene Beiträge zu leisten: der CVJM sprach die Jugend mit Naturexkursionen und Nistkasten-Bau an, die Passionsandachten bedachten Schöpfungspsalmen, auf dem Gemeindefest gab es eine Pflanzenbörse und im Männerkreis diskutierte unlängst der CDU-Abgeordnete Hubert Hüppe über Gen-Technik. In der Kirchenmusik hatte es bereits Ramona Kühns Kinderchor mit dem Musical "Mein Herz und ich" vorgemacht: Paul Gerhardts Schöpfungslied "Geh aus mein Herz und suche Freud" erklang kindgemäß bearbeitet und vertont. Auch jetzt in der Stiftskirche ist der begnadete, vor 400 Jahren geborene Kirchenlieder-Dichter im Programm. Paul Gerhardts "Ich singe Dir mit Herz und Mund" gestaltet Ramona Kühn an der Orgel in einer modernen Bearbeitung des süddeutschen Komponisten Gustav Gunsenheimer. Noch ein Jubilar: Die Solokantate "Singet dem Herrn" von Dietrich Buxtehude, dem vor 300 Jahren verstorbenen Bach-Lehrer, bringt Sopranistin Annelie Richwin-Krause zu Gehör; besonders in der Arie "Der Herr lässt sein Heil verkündigen", versteht die Solistin die Akustik im Stiftskirchengewölbe einfühlsam zu nutzen. In Haydns "Schöpfung" und im modernen Chorwerk des zeitgenössischen Briten John Rutter "Look at the world" kommt das Umwelt-Thema in besonderer Weise zur Geltung. "Lob sei Dir, o Herr, für Deine Schöpfung" intoniert die Kantorei im modernen Musik-Werk, in dem die beiden Männerstimmen mit ihrem Solo überzeugen. Einen sehr homogenen Klangkörper bildet die Gesamtkantorei in den beiden Haydn-Beiträgen "Stimmt an die Saiten" und "Vollendet ist das große Werk", denen helle Sopranstimmen zum besonderen Eindruck von Heiterkeit und Aufbruch verhelfen. "Gott will nicht diese Erde zerstören -  er schuf sie gut, er schuf sie schön", zitiert Ramona Kühn aus einer Choralbearbeitung des 38jährigen Kirchenmusikers Traugott Fünfgeld. Sein Bläser-Eröffnungswerk in drei Sätzen, dessen mittlere Aria ungewöhnlich melodisch ausfällt, spielt ein junger Posaunenchor, in dem auch fünf weibliche Trompeterinnen mitwirken, in überzeugender Manier. Solo-Trompeterin Ramona Kühn setzt gleichwohl öfter die Linke zum Dirigat frei. Um Nachwuchs braucht die sympathische Kirchenmusikerin, der Christoph Krause ein "wunderbares erstes Arbeitsjahr" nach ihrer Umsiedlung aus Bayern bescheinigt, nicht zu bangen: 14 Fröndenberger aller Altersklassen kommen inzwischen in ihre Bläser(innen)-Anfängergruppe! Neben der Solo-Sopranistin verhalfen Flötistin Susanne Beckmann-Korinth ebenso wie Nina Aristova am Klavier dem Konzert zum nachhaltigen Erfolg, das die Besucher mit reichem Beifall, doch auch mit einer Kollekte für Fröndenbergs Kirchenmusik honorierten.U-Knies