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Die Hemmerder Kirche ist eine in Grünstein errichtete, einschiffige, kreuzförmige Anlage mit fünfseitigem Chor. Das Querhaus bildet dabei den ältesten Bestandteil. Es entstammt dem späten 12. Jahrhundert. Der heutige Chor wurde erst 1543 errichtet (diese Jahreszahl ist außen in Stein gehauen) und ersetzte die ürsprüngliche halbrunde Apsis. Das zweijochige Langhaus entstand in der Zeit um 1300. Im 14. Jahrhundert entstand der dreigeschossige Turm, dessen Mauern im Erdgeschoss eine Stärke von 2 Metern besitzen. Mit dem in seiner jetzigen Form im Jahr 1726 errichteten Helm erreicht der Turm eine Höhe von 29,65 Metern. Hier zu sehen ist ein kleines Seitenfenster mit dem Titel: "Der Schatz im Acker", liebevoll auch das Kartoffel-Fenster genannt.

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Archiv

28. September 2007

Trend: Zurück zur Kirche

EV. Stadtkirche: Wiedereintrittsstelle "WEST" meldet über 100 (Wieder-)Beitritte UNNA -  Werner Breuer (66) ist aus Sachsen nach Unna zugezogen. Der Steuern wegen einst aus der Kirche ausgetreten, hat er zuletzt Lebensbilanz gezogen. Scheidung und schwere Krankheit liegen hinter ihm. "Gläubig war ich immer – auch ohne Kirche. Jetzt habe ich das Bewusstsein, mit meinem Wiedereintritt etwas davon zurückzugeben, was ich mein Leben lang bekommen habe." Glatte weitere einhundert haben es - aus unterschiedlichen Gründen - so gehalten wie Werner Breuer und sind in den letzten zweieinhalb Jahren über die Unnaer Wiedereintrittsstelle zur Evangelischen Kirche gestoßen. Ähnliches Bild in 28 weiteren "festen und mobilen" Protestanten-Büros in Westfalen. 14 Theologen aus dem Kirchenkreis Unna wechselten sich ab, an zwei Wochenterminen (dienstags von 16 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 13 Uhr) Interessierten zu ausführlichem Gespräch zur Verfügung zu stehen. Auf einen Wiedereintritt in NRW erfolgen statistisch noch zwei Austritte (bei den Katholiken soll es sich sogar um ein 1 : 6 –Verhältnis handeln). Immerhin notiert Pfarrer Jörg-Uwe Pehle, dass es sich "längst nicht mehr allein um Rentner" handelt, die zur Kirche zurückkommen. Taufpaten würden ihr Amt wieder ernster nehmen und dem Täufling ein Vorbild sein wollen. Leider habe man den 100. Beitritt nicht ausreichend gefeiert -  das soll "beim 111. Beitritt" nachgeholt werden. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es in der Woche des 11. November in Unna so weit ist. Pfarrerin Barbara Dietrich nennt Motive Eintretender: ein früher katholischer Mann profitiert von der evangelischen Predigt, die ihm mehr Impulse gebe zur Lösung von Alltagsproblemen als die Messe zuvor. Eine Frau äußert: "Endlich habe ich meine religiöse Heimat gefunden. Mein erster Besuch der Stadtkirche war wie nach Hause kommen." Parallel sei sie in politischer Verantwortung einer Partei beigetreten: da habe sie bislang mehr Echo empfunden. Barbara Dietrich: "Da können wir sicher noch lernen." Und auch: "Spannungen mit der katholischen Gemeinde vor Ort entstehen nicht - wir wissen, dass auch entgegengesetzte Fälle auftreten." Sonst würde Priester Georg Birwer kaum mit solcher Inbrunst in der evangelischen Kantorei die Matthäus-Passion mitproben. U. Knies