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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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27. August 2007

Azania Front Choir aus Tanzania begeistert in Heeren

Prächtige rote und blaue Gewänder bringen ungewohnte Farbe ins schlichte Heerener Kirchlein. Der Masai-Stamm hat dazu Pate gestanden. Und ebenso vitale Stimmen aus 20 sangesfreudigen ostafrikanischen Kehlen ziehen für zwei Stunden die örtliche Hörergemeinde in ihren Bann.
Mataifa Pazeni Sauti, einen Friedensruf in Suahili an die Nationen der Welt, stimmt der wunderbare  Azania Front Choir aus dem tanzanischen Daressalam an. Andere Lieder bringen biblische Botschaften, wie das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg, oder klagen über Neid, der zum Krieg führe.
Bei jedem der sauberst intonierten Beiträge gehen Sängerinnen und Sänger bald in Armbewegungen, in Körperschwingungen, in Tanzschritte über – Singen mit Seele und Leib. Mal stehen Frauen- und Männerstimmen miteinander im Dialog, mal machen die Zuhörer gewohntere Vierstimmigkeit aus – und  eine Besonderheit deutscher gemischter Chöre scheint auch in Afrika Einzug gehalten zu haben: im Tenor muß eine Frau aushelfen.
Über ein Dutzend Konzerte bestreiten die sympathischen Musikanten in zwei Wochen zwischen Siegen und Hagen. Kurz vor dem Heerener Auftritt absolvierten sie ihre ungewöhnlichste Station: zu Gast im Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg. Monika Losträter von der gastgebenden Fröndenberger Gemeinde, die die schwarzen Gäste durchs Land begleitet, berichtet von großer Ergriffenheit der besonderen Zuhörerschaft.
Losträter weiß auch, dass die meisten der vorgetragenen Lieder von den Chorleitern Amri Hingi und Godfrey Moshi eigens für die Deutschland-Tour geschrieben und eingeübt  wurden. Allein den fließenden, einladenden Bewegungen des 29jährigen Dirigenten Moshi zuzuschauen ist ein Genuss. Des begnadeten Musikers Zivilberuf: Elektronik-Ingenieur.
In der Pause informiert George Fupe, stellvertretender anglikanischer Bischof der ostafrikanischen Millionenstadt, über die Heimatgemeinde: von den 2500 Mitgliedern kämen sonntäglich zwei Drittel zu den beiden Gottesdiensten – weihnachtliches Gedränge das ganze Kirchenjahr hindurch. Fünf Chöre bereicherten das Leben der schwarzen Gemeinde. 
Weißgewandet mit afrikanischen Tiersymbolen und Kopftüchern aus Sansibar kehren die Sänger nach der Pause ins Kirchlein zurück. Werner Döpke, ausgewiesener Tansania-Kenner aus Heeren – die Kamener Gemeinde unterhält bekanntlich seit Jahren Kontakte zu Azanias Nachbargemeinde Tabata – führt mehrsprachig souverän durchs Programm, das viele Zuhörer nicht enden lassen möchten. Döpke: „Da lässt sich’s gut aufs Unnaer Stadtfest verzichten.“Unlrich Knies