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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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29. Juni 2007

"Mit Süchtigen haben wir nichts zu tun!"

"Blaues Kreuz" gestaltete Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche   OBERADEN - Die Bergkamener Gruppe des Blauen Kreuzes in der Ev. Kirche von Westfalen gestaltete jetzt einen Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche unter Leitung von Pfarrer Reinhard Chudaska. Der von Walter Beier (Bergkamen-Oberaden) mit einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mitgestaltete Gottesdienst stand unter dem Motto "Mit Süchtigen haben wir nichts zu tun" - natürlich provozierend gemeint und dadurch erläuternd und versöhnend im weiteren Text dargestellt mit den Worten "Vorurteile in der Gemeinde gegen Suchtkranke können abgebaut werden." Die Sprecher des Blauen Kreuzes (BK) betonten im Gottesdienst, dass es in der Gemeinde sehr darauf ankomme, Vorurteile abzubauen oder weiter abzubauen. Es gehe darum, dass die Augen für die Probleme der Mitchristen geöffnet würden. Der Suchtkranke brauche mehr als ein freundliches Nebeneinander. Er müsse spüren können, dass sich jemand um ihn bemühe, dass er angenommen werde. Nur so werde der Suchtkranke es wagen, seine ängstliche Zurückgezogenheit zu verlassen. Pfarrer Reinhard Chudaska verlas im Gottesdienst das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10). In dem Gleichnis lehrt Jesu die Schriftgelehrten, nicht zu fragen: Wer ist mein Nächster? sondern vielmehr: Wem bin ich der Nächste? Walter Beier erläuterte dann diesen alten biblischen Text. Es komme im Leben oft darauf an, das nahe liegende wahrzunehmen, betonte Walter Beier. Ganz nahe bei uns seien auch die Suchtkranken in der Gemeinde. Manchmal wolle man diese nicht sehen; manchmal sei man auch überfordert. Das Blaue Kreuz bietet - auch für interessierte Gemeindeglieder - eine "Ausbildung für freiwillige Suchtkrankenhelfer" an. In diesen über zwei Jahre organisierten Seminaren würde fachliches Grundwissen über Hintergründe der Sucht, Seelsorge unter Suchtkranken und Möglichkeiten der Kontakte zu Einzelnen oder zu Gruppen vermittelt. Walter Beier betonte, dass der Ursprung aller Blau-Kreuz-Arbeit in Bergkamen die Selbsthilfegruppe in Weddinghofen gewesen sei. Initiator sei hier der kürzlich verstorbene Walter Cieslik gewesen, der seinerzeit Pionierarbeit auf diesem Gebiet bis zum Jahre 1980 geleistet habe. Insgesamt gehe es bei der Abhängigkeit von Suchtmittel um ein Problem, das auch vor den Türen der christlichen Gemeinde nicht halt mache. In Deutschland gebe es ca. 4,5 Mill. alkoholkranke Männer und Frauen, ca. 1,5 Mio. Medikamentenabhängige und ca. 150.000 Drogenabhängige. Hunderttausende von Menschen mit anderen Süchten kämen noch hinzu, erläuterte Walter Beier. Bergkamen habe rd. 50.000 Einwohner. Acht Prozent Suchtkranke – alle Süchte inbegriffen - seien 4.000. Wenn man die Angehörigen hinzurechne, könne man sich vorstellen, was in jeder fünften Familie in Bergkamen Tag für Tag los sei, betonte Walter Beier. Letztlich sei die enge Verzahnung zwischen den Blau-Kreuz-Gruppen und der Kirchengemeinde von besonderer Wichtigkeit. Dabei wurde betont, dass das Blaue Kreuz in der Ev. Kirche offen sei für jeden Menschen, gleich welcher Religion, Hautfarbe und Weltanschauung. Es gelte, bestehende Isolationen nach beiden Seiten zu durchbrechen: das gelte für die Blau-Kreuz-Gruppe und auch für die Gemeinde.Fritz Potthoff