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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

14. Juni 2007

Kräftig diskutiert und gesungen - Lebendige Kreissynode in Kamen

"Das Gotteslob setzt ungeheure Energien frei," stellte Superintendentin Annette Muhr-Nelson zu Beginn ihres Berichtes fest. Dies war auf der Sommersynode des Kirchenkreises Unna am 13.Juni  im Kamener Gemeindehaus zu spüren. Die Synodalen sangen nicht nur während des morgendlichen Abendmahlsgottesdienst zu Beginn der Synode kräftig, sondern auch immer wieder in den Verhandlungen - schließlich ist 2007 im Kirchenkreis Unna als "Jahr des Liedes" ausgerufen worden. Viel Energie steckte auch in den Diskussionen um einzelne Tagesordnungspunkte. Die Beratung um die Kirchenkreiskonzeption bildete dabei den Schwerpunkt. Eröffnet wurde sie mit Statements von Landrat Michael Makiolla und des Münsteraner Superintendenten Dr. Dieter Beese. Makiolla bekannte sich dazu, "ein Kirchturmpolitiker" geworden zu sein, weil der Blick von einem Kirchturm weit ins Land reiche und umgekehrt ein solches Bauwerk weithin sichtbar sei. "Es ist die Aufgabe der Kirchen Orientierung im öffentlichen Raum zu geben," betonte der Landrat des Kreises Unna. Beese hingegen empfahl den Synodalen klare Änderungsvorschläge für die Konzeption und würdigte ihre theologische Vision der Gastfreundschaft als hilfreich für die Aufgaben der heutigen evangelischen Kirche.
So angeregt diskutierten die Synodalen in Arbeitsgruppen mit verschiedenen Themenschwerpunkten intensiv den vorgelegten Entwurf. Mit den eingearbeiteten Änderungsvorschlägen soll die Kirchenkreiskonzeption auf der diesjährigen Herbstsynode verabschiedet werden. 

Kurzfristige Entspannung bei Finanzen

Auch die Finanzen waren Synodenthema: Verwaltungsleiter Hans-Georg Klohn konnte mit neuen Zahlen für die mittelfristige Finanzplanung aufwarten. So werden nach neuen Prognosen dem Kirchenkreis für 2007 wegen des derzeitigen Konjunkturhochs 450.000.- Euro mehr zur Verfügung stehen als geplant. "Wir werden weniger aus den Rücklagen entnehmen müssen als angenommen, um die Haushalte auszugleichen," kündigte Klon an, "das verschafft uns etwas Luft. Aber am Sparkurs müssen wir weiter festhalten." So beschloss die Synode die Einführung eines freiwilligen Kirchgeldes und brachte auch einen Beratungsprozess für eine gemeinsame Verwaltung der Kirchenkreise Hamm und Unna auf den Weg. Der Sommersynode 2008 soll ein Konzept zur Zusammenarbeit der beiden Kreiskirchenämter vorgelegt werden. Die Vorgaben in diesem Prozess sind u.a., dass  keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden und der Erhalt beider Standorte.

Solidaritätsadresse an Bielefelder Gemeinde

In einem aktuellen Antrag nahm die Synode nach engagierten Wortwechseln Stellung zu der Besetzung der Bielefelder Paul-Gerhardt-Kirche. Die bereits entwidmete Kirche soll an die jüdische Kultusgemeinde verkauft werden, wird aber seit Ende März dieses Jahres besetzt gehalten. "Dies wird langsam zum Politikum, das die gesamte evangelische Kirche von Westfalen angeht", begründete Muhr-Nelson. So unterstützt der Kirchenkreis Unna das Bemühen der jüdischen Gemeinde einen angemessenen Ort der Versammlung und des Gebetes zu ermöglichen und fordert die Besetzter auf "den Ruf unserer Kirche nicht weiter zu beschädigen und alles einzustellen, was eine Unterzeichnung des Kaufvertrages verzögert oder verhindert." Den Beschluss im Wortlaut finden Sie hier. Gudrun Mawick