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Ev. Kirche Opherdicke: Das Bauwerk auf der Höhe des Haarstrangs stammt nicht aus einer einzigen Bauperiode, viele Jahrhunderte haben ihre Spuren hinterlassen. Das hochromanische Langhaus mit dem einzigen Seitenschiff im Norden und dem Querhaus mit Apsis im Osten entstand 1120 bis 1150. In den Jahren 1868 bis 1870 erfolgte eine Erweiterung nach Osten durch Hinzufügen eines weiteren Jochs zum Querhaus. Der quadratische Turm stammt mindestens aus dem frühen 12. Jahrhundert und hat eine Höhe von ca. 30 Metern. Von 1982 bis 1984 wurde die Ev. Kirche umfangreich saniert. Anschrift: Unnaer Straße 70, 59439 Holzwickede-Opherdicke Öffnungszeiten: April bis Oktober, dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr

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Archiv

26. April 2007

Wie geht es mit der Ökumene weiter?

Diskussionsabend: Ökumene-Experten in Holzwickede Holzwickede -  Wie steht es um die Ökumene? Dieser Frage stellten sich jetzt die beiden Experten Dr. Matthias Haudel (Prof. für evangelische Theologie, Uni Münster) und Dr. Johannes Oeldemann (Direktor am vom Erzbistum Paderborn getragenen Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik) im katholischen "Alois-Gemmeke-Haus" in Holzwickede. "Ökumene" ist die Verdeutschung eines griechischen Wortes, das zunächst "Erdkreis" bedeutet. Das davon abgeleitete Eigenschaftswort "ökumenisch" kommt im Neuen Testament zwar nicht vor, wurde aber in der Frühkirche gebraucht, um die Konzile zu bezeichnen, die von Konstantins Zeit an einberufen wurden (z.B. in Nicäa) um wesentliche Lehrfragen zu entscheiden. Nach der Kirchenspaltung von 1054 n. Chr. zwischen der Ost- und West-Kirche und erst recht nach der Reformation waren solche weltweite Zusammenkünfte nicht mehr möglich. Die Logik der Ökumene verlangt indes nach einer einheitlichen Weltkirche als oberstes Fernziel. Nach seiner Wahl hatte der deutsche Papst Benedikt XVI die Hoffnungen auf eine Belebung der Ökumene genährt, stellte er doch das Thema "Ökumene" in den Mittelpunkt seiner gerade begonnenen Amtszeit. Inzwischen gelte das Augenmerk des Papstes aber verstärkt den orthodoxen Kirchen im Osten, zu denen auch die Evangelische Kirche Kontakte pflegt. Wie kommt der neue Papst dazu, sich plötzlich nach Osten zu wenden? "Der Osten wendet sich ihm zu - die Orthodoxen schätzen den neuen Papst als Theologen!", widersprach Dr. Johannes Oeldemann. "Das, was uns verbindet, ist viel stärker als das, was uns trennt", habe schon Papst Johannes XXIII (1958 -1963) erklärt. Und: "Kirchen sollen Kirchen bleiben und eine Kirche werden", hatte Kardinal Ratzinger es einmal formuliert. Zu Beginn des neuen Jahrtausends hat die Ökumene nun einen neuen Aufschwung bekommen und ist wieder in aller Munde. Doch trotz jahrzehntelanger Gespräche mit den orthodoxen Kirchen gibt "es kaum eine Annäherung zwischen den Gläubigen - das gilt auch für die Katholische Kirche", stellte Matthias Haudel heraus. Die beiden Experten machten deutlich, dass der Dialog mit den orthodoxen Kirchen von großen Unterschieden im theologischen Denken bestimmt sei. "Ost- und Westkirchen reden oft aneinander vorbei - dabei gehen wir nur von unterschiedlichen Ansätzen aus!", erklärte Matthias Haudel. "Bei uns steht Christus immer im Mittelpunkt - bei den Ostkirchen ist es der Heilige Geist". Dennoch sei der Dialog unverzichtbar weil hilfreich im gegenseitigen Verstehen und Annähern. Fazit der xperten: "Wir können voneinander lernen - denn der Heilige Geist ist bei uns oft zu kurz gekommen!" Und: „Der eingschlagene Dialog mit der Orthodoxie ist keine Gefährdung der Ökumene sondern eine eindeutige Bereicherung".Tonino Nisipeanu