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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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Archiv

26. April 2007

Billmericher Kirche defekt

Ortskirche: Was steckt im Raum hinter dem Kirchfenster? UNNA-BILLMERICH - Schaden macht nicht nur klug. Billmericher Protestanten lässt er gar kreativ werden. Mängel in der Dachkonstruktion der 73jährigen Ortskirche ließen Kyrill locker 75 Pfannen abdecken. Ein Gutachten zur Statik wird in den nächsten Tagen Ungemütliches offenbaren: für generelle Nacharbeit zur Befestigung und Versteifung des gesamten Dachstuhls rechnet Pfarrer Jochen Müller schon jetzt mit "bis zu 50.000 Euro Kosten", auch wenn von ortsansässigen Dach-Handwerkern ein günstiger Preis für die Gemeinde zu erwarten ist. Erste kreative Antwort des Kirch-Fördervereins: zu Pfingsten steigt ein großes Kirchendach-Sponsoring. Das beginnt mit Open-Air-Gottesdienst und buntem Gemeindefest, darunter vielen Kinder-Aktivitäten - "die Einnahmen gehen restlos in den Dach-Reparaturfonds", sagt entschlossen der junge Gemeindepfarrer. Da will Müller nicht ausschließen, dass betuchtere Billmericher aus Liebe zum Dorf schon vorab in die Tasche greifen. Selbstgemachte Kleinkunst und die Samba-Band "Batterie" bereichern das Kirchdach-Fest auch kulturell. Und zu später Pfingststunde noch ein echter selbstproduzierter Krimi. Und der hat seine Entstehung ebenfalls im aktuellen Dachschaden. Dem Dachdecker nämlich, der die Beschädigungen aufnahm, fiel ein morsches Rundfenster unterhalb des Vorderdaches auf, das zu einiger Verwirrung führte. Ins Innere der Kirche führte das Bullauge von gut einem Meter Durchmesser jedoch gar kein Tageslicht ein - es ist keinem Kirchenbesucher je zu Auge gekommen. Rekonstruiert wurde daraufhin: es muss oberhalb der Sakristei ein Raum von immerhin fünf Quadratmetern Grundfläche existieren, zu dem keine Tür oder anderer Zugang führt. Auch alte Billmericher stehen jetzt vor einem Rätsel.. Zweite kreative Antwort aus dem Kirch-Förderverein: Krankenschwester Heidi Fröhlich und Bibliothekarin Ingrid Faust besannen sich der Krimi-Tradition des Hellwegs, griffen zur Feder und setzten ihre Steilvorlagen ins neueste Gemeindeblatt: zwei gekonnte Schreib-Einstiege zu abenteuerlichstem Geschehen, das sich um die Kirch-Geheimkammer rankt, fordern nun die Dorfbewohner zur literarischen Vollendung auf - die erste ist schon bei Pfarrer Müller eingetroffen. Er schließt nicht aus, dass bis hin zu den Viertklässlern aus der Liedbachschule die Köpfe vor Ort nur so rauchen werden. Die Produkte werden in der Pfingstnacht verlesen und prämiert. Und besser kann man sich dann gar nicht mehr die reparaturbedürftige Kirche im Mittelpunkt des Billmericher Dorfgeschehens vorstellen. Ulrich Knies