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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

22. März 2007

Textile Kunst begeisterte

Frauenhilfe: Sticktücher im Blick  

Methler - Bezirksfrauen und Vorstände der Frauenhilfegruppen beschäftigten sich jetzt im Bodelschwinghhaus in Methler mit dem Thema Textilkunst. Dabei gaben Dorothee Kandzi (Historikerin) und Petra Watermann (Textilwissenschaftlerin) tiefe Einblicke in die wechselhafte Geschichte der Tuchstickerei - einer kunstvollen wie vielseitigen Handarbeit, die seit ihrem Aufkommen im 16. Jahrhundert (Renaissance) fast ausschließlich von jungen Mädchen und Frauen geleistet wurde. Die schönsten Stickmuster kamen aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. "Sticken war sehr wichtig für die Mädchen", betonten die beiden Referentinnen. Die Mädchen erstellten Stickmustertücher, die von einer Generation zur nächsten weitergeben wurden. Insbesondere die so genannte "Aussteuer" habe aus einer großen Anzahl an Tischwäsche, Bettwäsche und anderen feinen Textilarbeiten bestanden, die schon zur Kenntlichmachung des Besitzers mit aufwändigen Monogrammen und Stickmotiven versehen wurden, berichtete die Historikerin Dorothee Kandzi. Und viele dieser Stücke wurden in einer kaum fassbaren Perfektion und neben dem beliebten Kreuzstich in unterschiedlichsten Techniken gestickt. Stickereien waren Schmuck und Luxus zugleich. So galt der Leinenschrank nicht umsonst als der "Schatz der Hausfrauen" - zu dessen Inhalt im Laufe eines Lebens in der Regel nichts nachgekauft wurde. Kostbare und teure Materialien konnten sich nur "gut betuchte" Bürgerfrauen leisten. "Flicken, Stopfen und Nähen waren die Arbeiten der niedrigeren Schichten". T. Nisipeanu