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Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

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Archiv

22. Februar 2007

Kirche mit besonderem Ruf

Ev. Stadtkirche: Förderverein wurde 50 und Taufbecken wurde vervollständigt

UNNA - Wenn der "Verein zur Erhaltung der Stadtkirche zu Unna" mit neuem Vorsitzenden seinen 50. Geburtstag feiert und zugleich vier Taufaltar-Figuren aus der Werkstatt des 87jährigen Bildhauers Josef Baron der Gemeinde übergeben werden, erlebt das gotische Gotteshaus volle Besucherreihen. Die dreischiffige Hallenkirche wird ihren besonderen Ruf im Raum Westfalen bald mit einem neuen Jubiläum fortsetzen: in vier Jahren liegt die Gründung einer vereinigten Evangelischen Kirche in Westfalen 400 Jahre zurück. Die geht auf eine Synode der reformierten Gemeinden der Grafschaft Mark 1611 in der Unnaer Stadtkirche zurück, der sich im folgenden Jahr - ebenfalls in Unna - auch die lutherischen Gemeinden anschlossen. Superintendentin Annette Muhr-Nelson, die Predigerin des Festgottesdienstes, teilte auf dem Empfang zu Ehren des Gründers und jetzt scheidenden Kirchbauvereins-Vorsitzenden, Altpfarrer Hans-Martin Schlemm, die Absicht mit, dass der Kirchenkreis dem anstehenden Jubiläum von 2011 große Aufmerksamkeit widmen werde, dabei unterstützt von der Landeskirche. Deren Präses Alfred Buß übermittelte dem neuen Vereinsvorsitzenden, dem rührigen Unnaer Kaufmann Hans-Peter Wigger, Segenswünsche zur "gesamtgesellschaftlichen Aufgabe" der Kirchenerhaltung, nachdem die öffentlichen Denkmalszuschüsse in NRW in anderthalb Jahrzehnten um 90 Prozent reduziert worden seien. Wiggers Appell ging entsprechend dahin, "überkonfessionell ein breites Bürgerengagement in Unna" zu initiieren, besaß der Verein in besseren Tagen doch schon über 500 Mitglieder, wie der neue Ehrenvorsitzende Schlemm aus den Annalen zitierte. Nach dem Motto, dass "ein Tröpflein Mitarbeit mehr wert ist als ein Ozean von Sympathie", erging auch eine Ehrung an Gründungsmitglied und langjährige Kassenmeisterin Gerda Schmalgemeyer. Jürgen Düsbergs besondere Fürsorge für das Gesicht der Stadtkirche führte zur gleichen Stunde zur figürlichen Vervollständigung des historischen Taufbeckens. Der junggebliebene Altpfarrer erinnerte an die reformatorische Bilderstürmerei, der 1584 die ornamentreiche katholische Ausstattung des Gotteshauses zum Opfer fiel (unter 13 entfernten Seitenaltären war auch einer für die Pilger des westfälischen Jakobsweges). Durch seine Initiative kamen von einer Handvoll wohlsituierter Unnaer Bürger die Mittel zusammen, um an den vier verwaisten Plätzen des Taufaltars, wo einst wohl Apostelstatuen gestanden hatten, die Agenda-Symbole der westfälischen Landeskirche in Stein entstehen zu lassen: Friede, Gerechtigkeit, Schöpfungsbewahrung sowie die Liebe. Josef Baron hat sie mit seinem Assistenten Edgar Gausling eindrucksvoll gestaltet – ein Grund mehr, die auch werktäglich geöffnete Stadtkirche wieder aufzusuchen.Ulrich Knies