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Die Hemmerder Kirche ist eine in Grünstein errichtete, einschiffige, kreuzförmige Anlage mit fünfseitigem Chor. Das Querhaus bildet dabei den ältesten Bestandteil. Es entstammt dem späten 12. Jahrhundert. Der heutige Chor wurde erst 1543 errichtet (diese Jahreszahl ist außen in Stein gehauen) und ersetzte die ürsprüngliche halbrunde Apsis. Das zweijochige Langhaus entstand in der Zeit um 1300. Im 14. Jahrhundert entstand der dreigeschossige Turm, dessen Mauern im Erdgeschoss eine Stärke von 2 Metern besitzen. Mit dem in seiner jetzigen Form im Jahr 1726 errichteten Helm erreicht der Turm eine Höhe von 29,65 Metern. Hier zu sehen ist ein kleines Seitenfenster mit dem Titel: "Der Schatz im Acker", liebevoll auch das Kartoffel-Fenster genannt.

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20. Februar 2007

Liebe und Lust bei Salomon

Bibel-Kurs "Erlesen!" startete im Unnaer Nicolai-Haus UNNA - Was hätte der Theologe Philipp Nicolai nur vom Anliegen jener Runde gehalten, die sich gut 400 Jahre später in "seinem" Haus am Kirchplatz in Unna zusammenfand: "Liebe und Lust" als Bibelkurs-Thema? "Aus den Quellen schöpfen" ist bei zehn verschiedenen Themen angesagt, die über das Jahr gestreut meist in außerkirchlichen Räumen (Nicolai-Haus wegen Standesamts-Funktion) in den Kirchenkreisen Hamm und Unna ein neues Publikum ansprechen sollen. So geht es in der Passionszeit zur Reflexion über "Kreuz und Mehr" in den Bauernhof Wischede "am Kamener Kreuz" (Rottumer Str. 15, Kamen, So., 25.03.07).   Dieses Mal ein sehr heißes Eisen aus der Kirchengeschichte: hätte man Salomons "Hohes Lied der Liebe" aus dem Alten Testament nicht der vorherrschenden griechischen Philosophie, mit der man auf Augenhöhe kommen wollte, geopfert, die Geist und Seele weiten Vorrang vor dem Körperlichen gab, wäre die Verkettung von Sexualität und Sünde nicht derart tragisch in die Christen-Lehre eingezogen. Dass aber auch zu Zeiten der Dominanz des Christentums in Europa - also auch in den nachreformatorischen Jahrzehnten Nicolais - die körperliche Ausprägung von Liebe der "Erbsünde" zugeschlagen wurde, muss - so die moderne Nicolai-Runde - mit wenig christlichem Kontrollbedürfnis der hohen Geistlichkeit zu tun gehabt haben. Pfarrer Dirk Heckmann von der kreiskirchlichen Männerarbeit plädierte mit dem Buch "Die Erotik Gottes - Menschen werden wir nur als Liebende" für die Aufhebung strikter Abgrenzungen zwischen Gottes Liebe und Liebe zwischen den Menschen, einschließlich der Partnerliebe. Auch der vormittägliche Sonntagsgottesdienst war wegen der Nähe zum "Valentinstag", der eigentlich auf einen frühchristlichen Kirchenmann zurückgeht, dem Thema "Liebe" gewidmet. Die Spannung zwischen Distanz und Nähe führte dabei ein im Altarraum tanzendes Tango-Paar vor Augen. Mehrere Paare und Einzelmenschen ließen sich zum Abschluß des Abendmahlgottesdienstes besonderen Liebes-Segen erteilen. Ulrich Knies