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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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20. Februar 2007

Liebe und Lust bei Salomon

Bibel-Kurs "Erlesen!" startete im Unnaer Nicolai-Haus UNNA - Was hätte der Theologe Philipp Nicolai nur vom Anliegen jener Runde gehalten, die sich gut 400 Jahre später in "seinem" Haus am Kirchplatz in Unna zusammenfand: "Liebe und Lust" als Bibelkurs-Thema? "Aus den Quellen schöpfen" ist bei zehn verschiedenen Themen angesagt, die über das Jahr gestreut meist in außerkirchlichen Räumen (Nicolai-Haus wegen Standesamts-Funktion) in den Kirchenkreisen Hamm und Unna ein neues Publikum ansprechen sollen. So geht es in der Passionszeit zur Reflexion über "Kreuz und Mehr" in den Bauernhof Wischede "am Kamener Kreuz" (Rottumer Str. 15, Kamen, So., 25.03.07).   Dieses Mal ein sehr heißes Eisen aus der Kirchengeschichte: hätte man Salomons "Hohes Lied der Liebe" aus dem Alten Testament nicht der vorherrschenden griechischen Philosophie, mit der man auf Augenhöhe kommen wollte, geopfert, die Geist und Seele weiten Vorrang vor dem Körperlichen gab, wäre die Verkettung von Sexualität und Sünde nicht derart tragisch in die Christen-Lehre eingezogen. Dass aber auch zu Zeiten der Dominanz des Christentums in Europa - also auch in den nachreformatorischen Jahrzehnten Nicolais - die körperliche Ausprägung von Liebe der "Erbsünde" zugeschlagen wurde, muss - so die moderne Nicolai-Runde - mit wenig christlichem Kontrollbedürfnis der hohen Geistlichkeit zu tun gehabt haben. Pfarrer Dirk Heckmann von der kreiskirchlichen Männerarbeit plädierte mit dem Buch "Die Erotik Gottes - Menschen werden wir nur als Liebende" für die Aufhebung strikter Abgrenzungen zwischen Gottes Liebe und Liebe zwischen den Menschen, einschließlich der Partnerliebe. Auch der vormittägliche Sonntagsgottesdienst war wegen der Nähe zum "Valentinstag", der eigentlich auf einen frühchristlichen Kirchenmann zurückgeht, dem Thema "Liebe" gewidmet. Die Spannung zwischen Distanz und Nähe führte dabei ein im Altarraum tanzendes Tango-Paar vor Augen. Mehrere Paare und Einzelmenschen ließen sich zum Abschluß des Abendmahlgottesdienstes besonderen Liebes-Segen erteilen. Ulrich Knies