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Ev. Kirche Heeren-Werve Die Anfänge der denkmalgeschützten Dorfkirche liegen im 14. Jahrhundert. Besonders auffällig sind die „Heerener Giganten“, zwei Skulpturen im Seitenschiff, die der hiesige Künstler Dietrich Worbs aus wuchtigen Baumstämmen gestaltet hat („Familie in Gottes Hand“ sowie sieben biblische Szenen in einem Stamm). Von der bewegten Geschichte der Kirche erzählen u. a. die Totenschilder der Kirchenpatrone (bis 1950 Patronatskirche der Grafen von der Recke bzw. von Plettenberg), die Kopfkonsolen als Gewölbestützen sowie das bis heute einwandfrei funktionierende Uhrwerk der Kirchturmuhr von 1910. Sehenswert sind auch die Chorraumfenster mit Motiven aus der Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichten.

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Archiv

16. Dezember 2006

"Nein, zu Gewalt gegen Frauen"

Aktionstag in Unna informierte über Situation von Frauen
UNNA - "Ehre" - wie falsch und brutal dieses hohe Motto sein kann, zeigt "Iss Zucker und sprich süß!". Die Filmemacherin Renate Bernhard hat mit ihrer Dokumentation zur Zwangsheirat ein interessiertes Publikum im Unnaer ZIB nachhaltig erschüttert. Szenen aus Anatolien, die aber auch in Albanien oder Pakistan angetroffen werden können – und gar bei "Importbräuten" in Deutschland: mit dem unzutreffenden Verweis auf den Koran werden junge Mädchen bis hinab zu 12 Jahren von Eltern und Religionslehrern regelrecht verkuppelt. Eine Mutter, deren 14jährige Tochter im 1500 Kilometer entfernten Izmir einen Wildfremden zu heiraten hatte: "das entlastet die Haushaltskasse und außerdem erhalten wir Geld vom ‚Bräutigam’". Sechzig Prozent aller Ehe-Schließungen in der Welt werden durch die Eltern festgelegt, wussten die Frauen um die Gleichstellungsbeauftragte Josefa Redzepi zu berichten. Väter und vor allem Brüder setzten alle ihre Mannes-Ehre ein, die Mädchen ihrer Familie keusch und gefügig zu halten. Aber vor Vergewaltigung von Angehörigen seien die jungen Frauen keineswegs gesichert. Gewalt kommt vornehmlich innerhalb von Familien vor. Das bestätigte in der Diskussion auch Rosemarie Böhme vom Deutschen Kinderschutzbund für die Situation deutscher Kinder. Zusammen mit Xenia Sakelsek, der Vorsitzenden des Unnaer Integrationsrates, zeigte sie sich empört über deutsche Gerichte, die das Sportverbot für türkische Mädchen bestätigten oder ständig mildernde Umstände für Täter aus anderen Kulturkreisen zeigten. Verändert der EU-Beitrittswunsch der Türkei die Lage? In der Tat räume das türkische Strafrecht inzwischen sogenannten „Ehren-Mördern" keine mildernden Umstände mehr ein – einstweilen "auf dem Papier". Oft müsse der jüngste Bruder "zur Tat schreiten", weil der noch die Vergünstigungen von Jugendstrafrecht genieße. Türkische Besucher, unter ihnen der 47jährige Sacit Soyubey (Nachrücker von Hermann Strahl im Stadtrat), wiesen daraufhin, dass ihre Heimat zwar "kein homogenes Land" sei, kritisierten aber ihrerseits "falsche Toleranz" bei deutschen Behörden und Politikern. U. Knies-Dugué