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Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

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Archiv

05. Dezember 2006

"Das Wichtigste ist, über die Bibel ins Gespräch zu kommen"

Interview mit Frauenreferentin und Männerreferent zur "Bibel in gerechter Sprache" 

KIRCHENKREIS UNNA - Zur festlichen Übergabe der "Bibel in gerechter Sprache" an die Öffentlichkeit in Frankfurt am 31. Oktober reisten Elke Markmann und Dirk Heckmann aus Unna gemeinsam. Dass Frauenreferentin und Männerreferent zusammen kamen, war etwas Besonderes. Denn die neue Bibelübersetzung gilt vor allem als "Frauensache". Zu Unrecht, meinen die beiden PfarrerInnen. Gudrun Mawick hat beide zu ihren Erlebnissen befragt. Wie habt ihr die Veranstaltung in der Frankfurter Friedenskirche erlebt?
Markmann: Es waren viele hundert Menschen da. Dabei ist deutlich geworden wie viele Menschen durch Übersetzung, Erproben der Textfassungen und finanzielle Unterstützung an der Bibel mitgearbeitet haben, Am meisten beeindruckt hat mich die Frau mit dem Kleinkind auf dem Arm, die zwei biblische Bücher übersetzt hatte. Heckmann: Ich fand am schönsten, wie einzelne MitarbeiterInnen im Gottesdienst durch die Kirche liefen und laut aus der Bibel vorlasen, ganz verschiedene Stellen. Der Klang der vielen Bibelworte mischte sich auf meinem Emporenplatz. Die neue Bibel hat ein unterschiedliches Echo gefunden. War etwas von der Kritik in Frankfurt zu spüren?
Heckmann: Die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter hat in ihrem Vortrag gesagt, dass schon irgendetwas falsch gelaufen sein müsse, wenn diese Bibel keine Kritik hervorrufen würde. Es ist klar, dass es unterschiedliche Meinungen dazu gibt und auch die Angst, dass diese Bibel andere Übersetzungen ablösen wolle. Aber sie will sie ergänzen. Leider haben sich manche in ihre ablehnende Haltung verrannt und sind nicht mehr offen für ein Gespräch über die neue Bibel. Markmann: Die teilweise negative Presse hat wohl auch zur Werbung beigetragen, denn die erste Auflage der Bibel war schnell vergriffen. Bei den ÜbersetzerInnen waren nahezu alle bekannten deutschen ProfessorInnen der biblischen Fächer dabei. Bei den Kritikern profilieren sich jetzt eher die Unbekannteren. Welche Bedeutung hat die neue Bibel für Männer?
Heckmann: Ich möchte da nicht zwischen Männern und Frauen so unterscheiden. Die Bibel ist mit der "gerechten" Übersetzung überhaupt wie-der neu ins Gespräch gekommen, das ist vielleicht das Wichtigste daran. Als ich gesehen habe, wie viele Menschen mit übersetzt haben, bekam ich einmal mehr Ehrfurcht vor der Leistung Martin Luthers: Er hat doch mit viel weniger Mitarbeitern und ohne moderne Methoden seine Übersetzung bewältigt und wie! Welche Bedeutung hat die neue Bibel für Frauen?
Markmann: Auch ich möchte da nicht so abgrenzen. Interessant ist zu sehen, dass Menschen, die bisher wenig mit der Bibel in Berührung gekommen sind, sie besser verstehen als herkömmliche Übersetzungen. Dagegen haben Menschen, die mit der Luther-Übersetzung leben, eher Verständnisschwierigkeiten. Wie wird die neue Bibel in eure Arbeit Eingang finden?
Heckmann: Bestimmt werde ich sie in Gottesdiensten verwenden und auch bei den neuen Bibelkursen "Erlesen! Aus den Quellen schöpfen", die im nächsten Jahr starten. Für die Vater-Kind-Arbeit empfiehlt sich doch weiterhin die Kinderbibel. Markmann: Ich habe schon einige Gruppenstunden zum Thema "Bibel übersetzen" in meinem Jahresprogramm 2007. Denn es ist spannend, vertraute Texte und Worte einmal neu wahrzunehmen und zu füllen. Was ist anders, wenn das Wort "Gnade" mit "Zugewandtheit Gottes" oder "Glaube" mit "Vertrauen" übersetzt wird? Was passiert weiter mit unserem Bibelexemplar im Kirchenkreis Unna?
Markmann: Wir werden sie im Haus der Kirche ausstellen und natürlich auch benutzen. Die Übersetzerin Kerstin Schiffner des Buches Josua, das wir unterstützt haben, werden wir im nächsten Jahr zu einer Veranstaltung einladen.  In einem Gottesdienst am 9. Dezember (2. Advent) um 11.30 Uhr soll die neue Bibel für den westfälischen Raum in der Dortmunder Stadtkirche St. Petri begrüßt, vorgestellt und gefeiert werden. Verschiedene Institutionen der Evangelischen Kirche von Westfalen laden zum Gottesdienst und zum anschliessenden Mittagsempfang ein.  Gudrun Mawick