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Die Hemmerder Kirche ist eine in Grünstein errichtete, einschiffige, kreuzförmige Anlage mit fünfseitigem Chor. Das Querhaus bildet dabei den ältesten Bestandteil. Es entstammt dem späten 12. Jahrhundert. Der heutige Chor wurde erst 1543 errichtet (diese Jahreszahl ist außen in Stein gehauen) und ersetzte die ürsprüngliche halbrunde Apsis. Das zweijochige Langhaus entstand in der Zeit um 1300. Im 14. Jahrhundert entstand der dreigeschossige Turm, dessen Mauern im Erdgeschoss eine Stärke von 2 Metern besitzen. Mit dem in seiner jetzigen Form im Jahr 1726 errichteten Helm erreicht der Turm eine Höhe von 29,65 Metern. Hier zu sehen ist ein kleines Seitenfenster mit dem Titel: "Der Schatz im Acker", liebevoll auch das Kartoffel-Fenster genannt.

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Archiv

05. Dezember 2006

"Das Wichtigste ist, über die Bibel ins Gespräch zu kommen"

Interview mit Frauenreferentin und Männerreferent zur "Bibel in gerechter Sprache" 

KIRCHENKREIS UNNA - Zur festlichen Übergabe der "Bibel in gerechter Sprache" an die Öffentlichkeit in Frankfurt am 31. Oktober reisten Elke Markmann und Dirk Heckmann aus Unna gemeinsam. Dass Frauenreferentin und Männerreferent zusammen kamen, war etwas Besonderes. Denn die neue Bibelübersetzung gilt vor allem als "Frauensache". Zu Unrecht, meinen die beiden PfarrerInnen. Gudrun Mawick hat beide zu ihren Erlebnissen befragt. Wie habt ihr die Veranstaltung in der Frankfurter Friedenskirche erlebt?
Markmann: Es waren viele hundert Menschen da. Dabei ist deutlich geworden wie viele Menschen durch Übersetzung, Erproben der Textfassungen und finanzielle Unterstützung an der Bibel mitgearbeitet haben, Am meisten beeindruckt hat mich die Frau mit dem Kleinkind auf dem Arm, die zwei biblische Bücher übersetzt hatte. Heckmann: Ich fand am schönsten, wie einzelne MitarbeiterInnen im Gottesdienst durch die Kirche liefen und laut aus der Bibel vorlasen, ganz verschiedene Stellen. Der Klang der vielen Bibelworte mischte sich auf meinem Emporenplatz. Die neue Bibel hat ein unterschiedliches Echo gefunden. War etwas von der Kritik in Frankfurt zu spüren?
Heckmann: Die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter hat in ihrem Vortrag gesagt, dass schon irgendetwas falsch gelaufen sein müsse, wenn diese Bibel keine Kritik hervorrufen würde. Es ist klar, dass es unterschiedliche Meinungen dazu gibt und auch die Angst, dass diese Bibel andere Übersetzungen ablösen wolle. Aber sie will sie ergänzen. Leider haben sich manche in ihre ablehnende Haltung verrannt und sind nicht mehr offen für ein Gespräch über die neue Bibel. Markmann: Die teilweise negative Presse hat wohl auch zur Werbung beigetragen, denn die erste Auflage der Bibel war schnell vergriffen. Bei den ÜbersetzerInnen waren nahezu alle bekannten deutschen ProfessorInnen der biblischen Fächer dabei. Bei den Kritikern profilieren sich jetzt eher die Unbekannteren. Welche Bedeutung hat die neue Bibel für Männer?
Heckmann: Ich möchte da nicht zwischen Männern und Frauen so unterscheiden. Die Bibel ist mit der "gerechten" Übersetzung überhaupt wie-der neu ins Gespräch gekommen, das ist vielleicht das Wichtigste daran. Als ich gesehen habe, wie viele Menschen mit übersetzt haben, bekam ich einmal mehr Ehrfurcht vor der Leistung Martin Luthers: Er hat doch mit viel weniger Mitarbeitern und ohne moderne Methoden seine Übersetzung bewältigt und wie! Welche Bedeutung hat die neue Bibel für Frauen?
Markmann: Auch ich möchte da nicht so abgrenzen. Interessant ist zu sehen, dass Menschen, die bisher wenig mit der Bibel in Berührung gekommen sind, sie besser verstehen als herkömmliche Übersetzungen. Dagegen haben Menschen, die mit der Luther-Übersetzung leben, eher Verständnisschwierigkeiten. Wie wird die neue Bibel in eure Arbeit Eingang finden?
Heckmann: Bestimmt werde ich sie in Gottesdiensten verwenden und auch bei den neuen Bibelkursen "Erlesen! Aus den Quellen schöpfen", die im nächsten Jahr starten. Für die Vater-Kind-Arbeit empfiehlt sich doch weiterhin die Kinderbibel. Markmann: Ich habe schon einige Gruppenstunden zum Thema "Bibel übersetzen" in meinem Jahresprogramm 2007. Denn es ist spannend, vertraute Texte und Worte einmal neu wahrzunehmen und zu füllen. Was ist anders, wenn das Wort "Gnade" mit "Zugewandtheit Gottes" oder "Glaube" mit "Vertrauen" übersetzt wird? Was passiert weiter mit unserem Bibelexemplar im Kirchenkreis Unna?
Markmann: Wir werden sie im Haus der Kirche ausstellen und natürlich auch benutzen. Die Übersetzerin Kerstin Schiffner des Buches Josua, das wir unterstützt haben, werden wir im nächsten Jahr zu einer Veranstaltung einladen.  In einem Gottesdienst am 9. Dezember (2. Advent) um 11.30 Uhr soll die neue Bibel für den westfälischen Raum in der Dortmunder Stadtkirche St. Petri begrüßt, vorgestellt und gefeiert werden. Verschiedene Institutionen der Evangelischen Kirche von Westfalen laden zum Gottesdienst und zum anschliessenden Mittagsempfang ein.  Gudrun Mawick