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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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Archiv

01. Dezember 2006

"Und raus bist Du!"

Gegen Ausgrenzung: "Ökumenische Friedensdekade"

UNNA -  Gegen "Ausgrenzungen" hat Superintendentin Annette Muhr-Nelson die evangelischen Gläubigen am "Volkstrauertag" in der Unnaer Stadtkirche aufgerufen. Der Gottesdienst ist Bestandteil der "ökumenischen Friedensdekade" mit dem Motto "Und raus bist Du!", die am Buß- und Bettag, mit einem auch musikalisch ausgestalteten Gottesdienst der "Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)" endete. Die theologische Leiterin des Kirchenkreises Unna gründete auf einen neutestamentlichen Galater-Text ihren Appell, "Gottesdienst nicht nur am Sonntag zu feiern, sondern in den Alltag zu tragen" wie es Diakonie und andere vorbildlich täten. Christen hätten eine "Bürgerpflicht" hinzusehen, wo Ausgrenzungen drohten. Nach den Sommerwochen mit der großen Fußball-WM-Harmonie frage man sich heute erschrocken, woher der Rassismus wieder in deutsche Stadien eingezogen sei und warum Rechtsextremismus erneut im Kommen sei. Ein westfälisches Sozialforschungsinstitut habe beunruhigende Ergebnisse zur Ausländer-Wahrnehmung vorgelegt: zudem finde mehr als jeder Fünfte, dass "Juden zuviel Einfluss" hätten, jeder Dritte möchte keine Homosexuelle in der Öffentlichkeit sehen. Zwei Aspekte verschärften, so Muhr-Nelson, solche Zahlen über unser Land: einmal sei vor vier Jahren zu denselben Fragen weniger "intolerant" geantwortet wurden. Das zweite Phänomen: religiös aktive Menschen fanden sich zu noch größeren Anteilen unter denen, die auf Ausgrenzung bedacht seien. Eine Teil-Antwort fand die Superintendentin in der jüngsten sozialen Entwicklung, welche die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergehen lasse, vermehrt Menschen das Ergebnis "Und raus bist Du!" beschere und diese zu oft kurzsichtiger Sündenbock-Suche veranlasse. Die "Friedensdekade", die in diesem Jahr auch außenpolitische Themen wie das Landminen-Verbot umfasst, geht auf einen Brauch zurück, den vor der Wende vor allem DDR-Kirchen pflegten: ein Engagement für Friedens-Ziele konnte die DDR-Führung nicht gut unterbinden.Sie unterstützt heute die neueren Tendenzen hiesiger Gemeinden, am "Volkstrauertag" nicht nur der deutschen Gefallenen zu gedenken, sondern etwa an "Russengräbern" mancher Friedhöfe für die Ächtung jeglicher Gewalt einzutreten. U. Knies-Dugué