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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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30. Oktober 2006

Mehr Respekt vor anderen Kulturen

Bürger sprachen mit ehemaligen Zwangsarbeitern

UNNA – Bewegten  Abschied von Unna nahmen drei hochbetagte Ukrainer, die vor über 60 Jahren als Zwangsarbeiter im Bergbau und im Messingwerk schuften mussten. Im ZIB-Cafe  trafen sie nach einer Woche teils schmerzlichen "Wiedersehens" mit interessierten Unnaer Bürgern, auch Mitgliedern des Presbyteriums und des Stadtrats, zusammen.   
Jürgen Düsberg, ist Pfarrer im Ruhestand und seit 13 Jahren unermüdlicher Motor einer Initiative, die inzwischen 100 ehemaligen Zwangsarbeitern aus Ost und West neuen Zugang zur Hellwegstadt verschuf. Mit der 79jährigen Tetiana Maistrenko und dem 81jährigen Dmytro Yakovenko besuchte man das heutige Alu-Werk an der Uelzener Strasse. Der 82jährige Petro Azarenko, damals Malocher in der "Zeche Alter Hellweg", erkannte in der Lore, die heute als Ausstellungsstück noch am  Kohlenweg steht, genau jenes Modell wieder, das er zu Kriegszeiten zu bedienen hatte.   Bürgermeister Werner Kolter sprach in der Begegnungsrunde von einer  nötigen "Mahnung an einen Abschnitt, der viel Leid über Europa gebracht" habe. Bei seiner Aufforderung zu "mehr Respekt vor anderen Kulturen" erhielt er spontanen Beifall des greisen Yakovenko. Der antwortete mit einem Lob auf die Friedensperiode danach, aber auch auf das "neue Unna", das er nach sechs Jahrzehnten zu Gesicht bekam. Möglicherweise war es die letzte Besuchsaktion, die die Initiative um Pfarrer Jürgen Düsberg mit überlebenden Zwangsarbeitern durchführen konnte. Die katholischen Gäste aus Frankreich, die in den 90er Jahren kamen, wie auch die zumeist russisch-orthodoxen Besucher aus dem Osten Europas haben durch starkes Engagement evangelischer Einrichtungen und Personen der Stadt – so in wiederholten ökumenischen Andachten in der Stadtkirche – christliche Solidarität erfahren können.  KnD