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Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

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Archiv

30. Oktober 2006

Mehr Respekt vor anderen Kulturen

Bürger sprachen mit ehemaligen Zwangsarbeitern

UNNA – Bewegten  Abschied von Unna nahmen drei hochbetagte Ukrainer, die vor über 60 Jahren als Zwangsarbeiter im Bergbau und im Messingwerk schuften mussten. Im ZIB-Cafe  trafen sie nach einer Woche teils schmerzlichen "Wiedersehens" mit interessierten Unnaer Bürgern, auch Mitgliedern des Presbyteriums und des Stadtrats, zusammen.   
Jürgen Düsberg, ist Pfarrer im Ruhestand und seit 13 Jahren unermüdlicher Motor einer Initiative, die inzwischen 100 ehemaligen Zwangsarbeitern aus Ost und West neuen Zugang zur Hellwegstadt verschuf. Mit der 79jährigen Tetiana Maistrenko und dem 81jährigen Dmytro Yakovenko besuchte man das heutige Alu-Werk an der Uelzener Strasse. Der 82jährige Petro Azarenko, damals Malocher in der "Zeche Alter Hellweg", erkannte in der Lore, die heute als Ausstellungsstück noch am  Kohlenweg steht, genau jenes Modell wieder, das er zu Kriegszeiten zu bedienen hatte.   Bürgermeister Werner Kolter sprach in der Begegnungsrunde von einer  nötigen "Mahnung an einen Abschnitt, der viel Leid über Europa gebracht" habe. Bei seiner Aufforderung zu "mehr Respekt vor anderen Kulturen" erhielt er spontanen Beifall des greisen Yakovenko. Der antwortete mit einem Lob auf die Friedensperiode danach, aber auch auf das "neue Unna", das er nach sechs Jahrzehnten zu Gesicht bekam. Möglicherweise war es die letzte Besuchsaktion, die die Initiative um Pfarrer Jürgen Düsberg mit überlebenden Zwangsarbeitern durchführen konnte. Die katholischen Gäste aus Frankreich, die in den 90er Jahren kamen, wie auch die zumeist russisch-orthodoxen Besucher aus dem Osten Europas haben durch starkes Engagement evangelischer Einrichtungen und Personen der Stadt – so in wiederholten ökumenischen Andachten in der Stadtkirche – christliche Solidarität erfahren können.  KnD