Informationen
zum Hintergrund-
bild - bitte klicken
Sie hier.

Im Bild

Ev. Kirche Opherdicke: Das Bauwerk auf der Höhe des Haarstrangs stammt nicht aus einer einzigen Bauperiode, viele Jahrhunderte haben ihre Spuren hinterlassen. Das hochromanische Langhaus mit dem einzigen Seitenschiff im Norden und dem Querhaus mit Apsis im Osten entstand 1120 bis 1150. In den Jahren 1868 bis 1870 erfolgte eine Erweiterung nach Osten durch Hinzufügen eines weiteren Jochs zum Querhaus. Der quadratische Turm stammt mindestens aus dem frühen 12. Jahrhundert und hat eine Höhe von ca. 30 Metern. Von 1982 bis 1984 wurde die Ev. Kirche umfangreich saniert. Anschrift: Unnaer Straße 70, 59439 Holzwickede-Opherdicke Öffnungszeiten: April bis Oktober, dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr

Zurück zur Seite

Archiv

30. Oktober 2006

Mehr Respekt vor anderen Kulturen

Bürger sprachen mit ehemaligen Zwangsarbeitern

UNNA – Bewegten  Abschied von Unna nahmen drei hochbetagte Ukrainer, die vor über 60 Jahren als Zwangsarbeiter im Bergbau und im Messingwerk schuften mussten. Im ZIB-Cafe  trafen sie nach einer Woche teils schmerzlichen "Wiedersehens" mit interessierten Unnaer Bürgern, auch Mitgliedern des Presbyteriums und des Stadtrats, zusammen.   
Jürgen Düsberg, ist Pfarrer im Ruhestand und seit 13 Jahren unermüdlicher Motor einer Initiative, die inzwischen 100 ehemaligen Zwangsarbeitern aus Ost und West neuen Zugang zur Hellwegstadt verschuf. Mit der 79jährigen Tetiana Maistrenko und dem 81jährigen Dmytro Yakovenko besuchte man das heutige Alu-Werk an der Uelzener Strasse. Der 82jährige Petro Azarenko, damals Malocher in der "Zeche Alter Hellweg", erkannte in der Lore, die heute als Ausstellungsstück noch am  Kohlenweg steht, genau jenes Modell wieder, das er zu Kriegszeiten zu bedienen hatte.   Bürgermeister Werner Kolter sprach in der Begegnungsrunde von einer  nötigen "Mahnung an einen Abschnitt, der viel Leid über Europa gebracht" habe. Bei seiner Aufforderung zu "mehr Respekt vor anderen Kulturen" erhielt er spontanen Beifall des greisen Yakovenko. Der antwortete mit einem Lob auf die Friedensperiode danach, aber auch auf das "neue Unna", das er nach sechs Jahrzehnten zu Gesicht bekam. Möglicherweise war es die letzte Besuchsaktion, die die Initiative um Pfarrer Jürgen Düsberg mit überlebenden Zwangsarbeitern durchführen konnte. Die katholischen Gäste aus Frankreich, die in den 90er Jahren kamen, wie auch die zumeist russisch-orthodoxen Besucher aus dem Osten Europas haben durch starkes Engagement evangelischer Einrichtungen und Personen der Stadt – so in wiederholten ökumenischen Andachten in der Stadtkirche – christliche Solidarität erfahren können.  KnD