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Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

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Archiv

30. Oktober 2006

Kein Friede ohne Frieden der Religionen

Interreligiöses Gebet für den Frieden in der Bürgerhalle des Rathauses


UNNA - Eindrucksvolle Friedens-Appelle unterschiedlicher Religionen, die in Unna beheimatet sind, in der Bürgerhalle. An Allah gerichtet: "Schütze uns vor der Überheblichkeit, Menschen anderen Glaubens gering zu schätzen", zitiert Yusuf Koc aus einem Friedensgebet, das türkische  Theologen   in den letzten Jahren im "Religiösen Rat" in Köln formuliert haben. Ein pensionierter evangelischer Geistlicher in der Zuhörerrunde spontan zu seinen Nachbarn: "Mit solchen Muslimen können wir gut leben."
   Yusuf Koc, gelernter Montagetechniker, steht seit geraumer Zeit der "Türkisch-islamischen Gemeinde" mit der Moschee in der Höingstrasse vor. Mit seinem Toleranzappell spricht er  für 210 islamische Familien mit weit über tausend Angehörigen in unserer Stadt. Als vor drei Jahren die Irak-Invasion drohte, hatten sie bereits zu Hunderten die evangelische Stadtkirche zum gemeinsamen ökumenischen Friedensgebet aufgesucht.
   "Dass Evangelische und Katholische und die anderen Religionen gemeinsam beten", fasziniert auch die 13jährige Jennifer Fister, die mit ihrer Klasse 8c  aus der Gesamtschule Königsborn zur Bürgerhalle hochgezogen ist. Klassenlehrerin Martina Sander, assistiert von Religionslehrer Friedrich Schulze-Borgmühl,  hat die Schüler in der Unterrichtsreihe "Krieg und Frieden" fachübergreifend auf das Bürgerhallen-Motto: "Kein Frieden ohne Frieden der Religionen" vorbereitet. Klassenkamerad Tristan Koch (14) staunt, welche religiöse Vielfalt sich auch optisch bis hin zum ghanaischen Nationalgewand des Trommlers Gad Osafo präsentiert.
   Priester Christian Heim und sein evangelischer Kollege Helge Hohmann aus der Massener Landesstelle gruppieren ihre Gebete um gemeinsamen Kyrie-Gesang. Rabbi Avichai Apel von der Dortmund-Unnaer Kultusgemeinde hebt hervor, dass "Existenzrechte nicht auf Kosten von Nachbarn" erstritten werden dürfen. Vertreter des neuen "Buddhistischen Zentrums Unna" werben dafür, "liebevollen Umgang mit der Umwelt zu entwickeln". In indischer Heimatsprache trägt Jenthinathar Sarma  hinduistische Friedenssehnsucht vor. Den Mythos "Wasser gießen" beschwört Unnas Heilpraktiker Gad Osafo mit seiner afrikanischen Muttersprache Twi.
Flötenspieler aus der Klasse 6c des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und junge Trommler aus der Jugendkunstschule bereicherten die Feierstunde, die Bürgermeister Werner Kolter mit nachdenklich gestimmten Worten eingeleitet hatte. Dass solches Zusammengehen gegen weltweiten "Kampf der Kulturen" vor Ort keine Eintagsfliege bleibt, dafür verbürgt sich Ksenija Sakelcek, die 45jährige Industriekauffrau aus Slowenien und Vorsitzende vom veranstaltenden Unnaer "Integrations-Rat".  KnD