Informationen
zum Hintergrund-
bild - bitte klicken
Sie hier.

Im Bild

Ev. Kirche Heeren-Werve Die Anfänge der denkmalgeschützten Dorfkirche liegen im 14. Jahrhundert. Besonders auffällig sind die „Heerener Giganten“, zwei Skulpturen im Seitenschiff, die der hiesige Künstler Dietrich Worbs aus wuchtigen Baumstämmen gestaltet hat („Familie in Gottes Hand“ sowie sieben biblische Szenen in einem Stamm). Von der bewegten Geschichte der Kirche erzählen u. a. die Totenschilder der Kirchenpatrone (bis 1950 Patronatskirche der Grafen von der Recke bzw. von Plettenberg), die Kopfkonsolen als Gewölbestützen sowie das bis heute einwandfrei funktionierende Uhrwerk der Kirchturmuhr von 1910. Sehenswert sind auch die Chorraumfenster mit Motiven aus der Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichten.

Zurück zur Seite

Archiv

26. Juli 2006

VON FANS GUT ANGENOMMEN

Ökumenische Gottesdienste im WM-Camp HOLZWICKEDE UND OPHERDICKE · Am grünen Rand von Holzwickede, Richtung Flughafen Dortmund dehnte sich eine Riesen-Zeltstadt in der Größe von beinahe 10 Fußballfeldern aus. Über 2000 WM-Fans aus aller Herren Länder fanden hier gleichzeitig Platz fürs müde Haupt und für die noch müderen Beine, zu zivilen Preisen unter 20 Euro. Das größte Camp dieser Art in diesen WM-Sommerwochen in Deutschland. Junge Polen, Engländer und Schweden bestimmten neben deutschen Fußballbegeisterten das Camp-Bild. Und es gab Gäste aus dem Fernen Osten, die blieben über volle vier Wochen, um vom zentralen Dortmund aus alle möglichen Stadien der Republik anzufahren. Die nahezu einhundert jungen Helferinnen und Helfer trugen auch nach fast einem Monat Lagerdauer noch dazu bei, den "Willkommen"-Anspruch der Organisatoren erkennbar in die Tat umzusetzen. Daniel Stein (26), einer von sieben Rettungsassistenten auf dem Lagergelände, fühlt sich "professionell unterfordert": Das Zusammenleben der bunten Gästeschar sei so harmonisch abgelaufen, dass bis auf einen extremen Trunkenheitsfall gar keine Arbeit für seine Truppe angefallen sei. Arne Schulte, ein drahtiger Mittdreißiger, ist Chef des Zeit-Unternehmens und ebenfalls voll des Lobes über die gelebte internationale Gemeinsamkeit. Und besondere Anerkennung hält er für die sonntäglichen ökumenischen Gottesdienste auf dem "Markt" des Camps bereit. "Wir befürchteten anfangs, dass manche Camper dieses Angebot respektlos behandeln würden – doch das Gegenteil war der Fall." Mit Altarkerzen und anderen Gottesdienst-Utensilien rückten viermal Sonntagmittags der evangelische Pfarrer Frank Behr, WM-Beauftragter im Kirchenkreis Unna, und sein katholischer Kollege Bernhard Middelanis ins Camp-Zentrum ein. Manche Gemeindemitglieder aus Holzwickede, wo ökumenische Zusammenarbeit schon lange groß geschrieben wird, unterstützten ihre Seelsorger. Die stellten sich strikt auf englischen Sprachgebrauch um, so dass am letzten Juni-Sonntag die noch verbliebenen englischen Schlachtenbummler Trostworte in der Heimatsprache fürs Ausscheiden der Beckham-Truppe zu hören bekamen. Frank Behr: "Am Sonntag zuvor hatten wir eine ähnliche Aufgabe gegenüber den Fans des schwedischen Nationalteams", die ja an der deutschen Mannschaft 0:2 gescheitert waren. "Da taten meine bescheidenen Schwedisch-Kenntnisse ihren besonderen Dienst." Das verstärkte Keybord ersetzte die Orgel. "Lobe den Herren" fand sich auf dem Liederblatt auch in französischer, schwedischer und polnischer Sprache. "Mitgesungen haben die Leute durchaus", blickt Behr zurück. Manche schoben solange Bier und Würstchen beiseite - bei "Gottesdienst auf dem Markt" kein ungewohntes Bild. Über ein "Gebet der ghanaischen Nationalspieler", entstanden vor zwei Jahren beim Afrika-Cup, freute sich Frank Behr besonders. "Lass´ und fair spielen", hieß es darin, gerne auch: gewinnen, "aber nicht um jeden Preis". Und was auf dem grünen Rasen gelte, solle auch im übrigen Leben bestimmend sein. |kndu|