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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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26. Juli 2006

VON FANS GUT ANGENOMMEN

Ökumenische Gottesdienste im WM-Camp HOLZWICKEDE UND OPHERDICKE · Am grünen Rand von Holzwickede, Richtung Flughafen Dortmund dehnte sich eine Riesen-Zeltstadt in der Größe von beinahe 10 Fußballfeldern aus. Über 2000 WM-Fans aus aller Herren Länder fanden hier gleichzeitig Platz fürs müde Haupt und für die noch müderen Beine, zu zivilen Preisen unter 20 Euro. Das größte Camp dieser Art in diesen WM-Sommerwochen in Deutschland. Junge Polen, Engländer und Schweden bestimmten neben deutschen Fußballbegeisterten das Camp-Bild. Und es gab Gäste aus dem Fernen Osten, die blieben über volle vier Wochen, um vom zentralen Dortmund aus alle möglichen Stadien der Republik anzufahren. Die nahezu einhundert jungen Helferinnen und Helfer trugen auch nach fast einem Monat Lagerdauer noch dazu bei, den "Willkommen"-Anspruch der Organisatoren erkennbar in die Tat umzusetzen. Daniel Stein (26), einer von sieben Rettungsassistenten auf dem Lagergelände, fühlt sich "professionell unterfordert": Das Zusammenleben der bunten Gästeschar sei so harmonisch abgelaufen, dass bis auf einen extremen Trunkenheitsfall gar keine Arbeit für seine Truppe angefallen sei. Arne Schulte, ein drahtiger Mittdreißiger, ist Chef des Zeit-Unternehmens und ebenfalls voll des Lobes über die gelebte internationale Gemeinsamkeit. Und besondere Anerkennung hält er für die sonntäglichen ökumenischen Gottesdienste auf dem "Markt" des Camps bereit. "Wir befürchteten anfangs, dass manche Camper dieses Angebot respektlos behandeln würden – doch das Gegenteil war der Fall." Mit Altarkerzen und anderen Gottesdienst-Utensilien rückten viermal Sonntagmittags der evangelische Pfarrer Frank Behr, WM-Beauftragter im Kirchenkreis Unna, und sein katholischer Kollege Bernhard Middelanis ins Camp-Zentrum ein. Manche Gemeindemitglieder aus Holzwickede, wo ökumenische Zusammenarbeit schon lange groß geschrieben wird, unterstützten ihre Seelsorger. Die stellten sich strikt auf englischen Sprachgebrauch um, so dass am letzten Juni-Sonntag die noch verbliebenen englischen Schlachtenbummler Trostworte in der Heimatsprache fürs Ausscheiden der Beckham-Truppe zu hören bekamen. Frank Behr: "Am Sonntag zuvor hatten wir eine ähnliche Aufgabe gegenüber den Fans des schwedischen Nationalteams", die ja an der deutschen Mannschaft 0:2 gescheitert waren. "Da taten meine bescheidenen Schwedisch-Kenntnisse ihren besonderen Dienst." Das verstärkte Keybord ersetzte die Orgel. "Lobe den Herren" fand sich auf dem Liederblatt auch in französischer, schwedischer und polnischer Sprache. "Mitgesungen haben die Leute durchaus", blickt Behr zurück. Manche schoben solange Bier und Würstchen beiseite - bei "Gottesdienst auf dem Markt" kein ungewohntes Bild. Über ein "Gebet der ghanaischen Nationalspieler", entstanden vor zwei Jahren beim Afrika-Cup, freute sich Frank Behr besonders. "Lass´ und fair spielen", hieß es darin, gerne auch: gewinnen, "aber nicht um jeden Preis". Und was auf dem grünen Rasen gelte, solle auch im übrigen Leben bestimmend sein. |kndu|