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Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

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Archiv

04. Juli 2006

Kirche und Fußball?

VORTRAG von Dr. Peter Noss

UNNA · "Die Mysterien finden auf dem Fußballplatz statt - eine Herausforderung für die Kirche? , so titelte der Vortrag von Dr. Peter Noss (Uni Bochum) im Martin-Luther-Haus in Unna. "Meine Konfirmanden beherrschen die Gesangsliturgie aus dem Fußballstadion in der Regel besser als meine kirchliche," berichtet Pfarrer Frank Behr, WM-Beauftragter des evangelischen Kirchenkreises, über seinen Erfahrungsalltag in Holzwickede. Wie Behr ist Referent Noss, der einige Jahre zuvor in Unna theologisch gearbeitet hat, auch in der Lebensmitte aktiver und begeisterter Fußballer geblieben, zum Beispiel in der Mannschaft "PassTor Westfalen". "Die Mysterien finden auf dem Fußballplatz statt", so Noss, die Stadien seien die "modernen Pilgerorte". "Spiritualität" vermochte Schalkes Ex-Trainer dem großen Massensport abzugewinnen. Bezeichnend dass es einem afrikanischen Pfarrer auf Deutschland-Besuch auffiel: "gefühllose Gottesdienste" in den Kirchen, aber Emotionen ohne Grenzen in den Stadien. Menschen, die sonst nie singen - in den Stadien wird´s ihnen möglich. Wo liegen sich deutsche Männer sonst noch in den Armen? Die Kirche habe immer noch Züge von "Leibfeindlichkeit" abzustreifen, Spiel und Bewegung als "theologisch wertvoll" aufzuarbeiten. Speziell zum Fußball hätten sich fromme Kreise lange quer gestellt, als sie schon längst Hand- oder Basketball in ihren Reihen guthießen. "Jesus loves you" auf den Trikots erfolgreicher brasilianischer Kicker in hiesigen Bundesliga-Teams sei der richtige frische Wind. Noss ging auf so manchen sozialen Aspekt ein, wo Kirche und Fußball sich ergänzen könnten: was in Afrika oder Brasilien der Straßenfußball bewirke, sei zunehmend im Ruhrgebiet Thema: Menschen wollen aus der Einsamkeit von Arbeitslosigkeit heraus und schließen sich Ballvereinen an - oft freilich in der Rolle von hoffenden Fans. Vor Grenzüberschreitungen wie "Fußballgott Turek oder Kohler" oder Religionsersatz warnte allerdings der Bochumer Theologe, auch wenn die Gemeinschaftsgefühle noch so wegweisend seien: "sie ersetzen nicht die Transzendenz", die das Unverwechselbare von Religion ausmache. |kndu|  kndu