Informationen
zum Hintergrund-
bild - bitte klicken
Sie hier.

Im Bild

Ev. Kirche Heeren-Werve Die Anfänge der denkmalgeschützten Dorfkirche liegen im 14. Jahrhundert. Besonders auffällig sind die „Heerener Giganten“, zwei Skulpturen im Seitenschiff, die der hiesige Künstler Dietrich Worbs aus wuchtigen Baumstämmen gestaltet hat („Familie in Gottes Hand“ sowie sieben biblische Szenen in einem Stamm). Von der bewegten Geschichte der Kirche erzählen u. a. die Totenschilder der Kirchenpatrone (bis 1950 Patronatskirche der Grafen von der Recke bzw. von Plettenberg), die Kopfkonsolen als Gewölbestützen sowie das bis heute einwandfrei funktionierende Uhrwerk der Kirchturmuhr von 1910. Sehenswert sind auch die Chorraumfenster mit Motiven aus der Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichten.

Zurück zur Seite

Archiv

28. März 2018

Sanierung der Stadtkirche beginnt

Werner Paetzke sen. delegierte die Bergung der Gesteinsbrocken.

Zwei Monate lang drohte ein Gewölbe der Ev. Stadtkirche Unna einzustürzen. Kurz vor den Osterferien konnten endlich die tonnenschweren Gesteinsbrocken vom Kirchendach geborgen werden. Damit kann jetzt mit der eigentlichen Reparatur, Sanierung und Wiederherstellung des Kreuzgewölbes und der Turmfiale begonnen werden.

Die aufwendigen Sicherungsmaßnahmen dauerten fast zwei Monate, da zunächst ein Gerüst im Innern der Kirche unter das beschädigte Gewölbe gebaut werden musste. Erst dann konnte das Kreuzgewölbe mit seinen beschädigten und gebrochenen Rippen unterstützt und somit gesichert werden. Von oben wurden währenddessen die abgestürzten Steine vor einem weiteren Abrutschen gesichert.

Steinbergung

Für die Bergung der Steine war nun eigens ein großer Kran vor Ort. Einige Zaungäste ließen sich das Schauspiel nicht entgehen und spendeten nach erfolgter Bergung der Trümmer sogar Applaus. Werner Paetzke sen., seit gut 40 Jahren im Steinmetz- und Restaurierungsbereich tätig, delegierte die Bergung. In dieser Größe war es für ihn auch eine Premiere. „Das kommt nur einmal im Leben vor“, erzählte er, als der erste Stein von rund 1,5 Tonnen Gewicht am Haken des Krans hing. Im Vergleich zu den großen herabgestürzten Fial-Stücken sei das Gewölbe so dünn wie eine Eierschale. Und doch hat es die schwere Last getragen, wenn auch nicht ohne Schaden.

Vom Gewölbe wurden nun auch die kleineren Steine, Schutt und Reste vom Dach entfernt. Nun kann eine genaue Schadensermittlung erfolgen und mit der Sanierung des Kreuzgewölbes begonnen werden. Auch die Fiale am Turm wird erneuert. Die abgestürzten Steine dienen dem Steinmetz jetzt als Vorlage.

Turmsanierung

Während der Absturz der Fiale ein Versicherungsschaden ist und die Kosten übernommen werden, muss die anstehende Turmsanierung von der Kirchengemeinde getragen werden. Im Zuge der Schadensermittlung wurden starke Mängel an der Fassade festgestellt; viele Stellen sind brüchig und lose. Die Komplettsanierung des Kirchturmes wird etwa 1,7 Millionen Euro kosten. Auch hier haben die ersten Vorbereitungsarbeiten begonnen. Insgesamt wurden drei Probebohrungen am Kirchturm durchgeführt. Die Gesteinsproben werden jetzt von einer Expertin untersucht, denn das zum Bau verwendete Material ist unterschiedlichen Ursprungs und hat eine unterschiedliche Festigkeit.

 

Der Schaden an der Ev. Stadtkirche entstand, als Sturm „Friederike“ am 18. Januar eine rund vier Meter hohe Steinsäule (sogenannte Fiale) vom Kirchturm fegte. Ein großes Stück landete auf dem Kirchplatz, zwei weitere große Gesteinsbrocken durchschlugen das Kirchendach und landeten auf einem Kreuzgewölbe. Dieses wurde stark beschädigt und war einsturzgefährdet.