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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

28. März 2018

Sanierung der Stadtkirche beginnt

Werner Paetzke sen. delegierte die Bergung der Gesteinsbrocken.

Zwei Monate lang drohte ein Gewölbe der Ev. Stadtkirche Unna einzustürzen. Kurz vor den Osterferien konnten endlich die tonnenschweren Gesteinsbrocken vom Kirchendach geborgen werden. Damit kann jetzt mit der eigentlichen Reparatur, Sanierung und Wiederherstellung des Kreuzgewölbes und der Turmfiale begonnen werden.

Die aufwendigen Sicherungsmaßnahmen dauerten fast zwei Monate, da zunächst ein Gerüst im Innern der Kirche unter das beschädigte Gewölbe gebaut werden musste. Erst dann konnte das Kreuzgewölbe mit seinen beschädigten und gebrochenen Rippen unterstützt und somit gesichert werden. Von oben wurden währenddessen die abgestürzten Steine vor einem weiteren Abrutschen gesichert.

Steinbergung

Für die Bergung der Steine war nun eigens ein großer Kran vor Ort. Einige Zaungäste ließen sich das Schauspiel nicht entgehen und spendeten nach erfolgter Bergung der Trümmer sogar Applaus. Werner Paetzke sen., seit gut 40 Jahren im Steinmetz- und Restaurierungsbereich tätig, delegierte die Bergung. In dieser Größe war es für ihn auch eine Premiere. „Das kommt nur einmal im Leben vor“, erzählte er, als der erste Stein von rund 1,5 Tonnen Gewicht am Haken des Krans hing. Im Vergleich zu den großen herabgestürzten Fial-Stücken sei das Gewölbe so dünn wie eine Eierschale. Und doch hat es die schwere Last getragen, wenn auch nicht ohne Schaden.

Vom Gewölbe wurden nun auch die kleineren Steine, Schutt und Reste vom Dach entfernt. Nun kann eine genaue Schadensermittlung erfolgen und mit der Sanierung des Kreuzgewölbes begonnen werden. Auch die Fiale am Turm wird erneuert. Die abgestürzten Steine dienen dem Steinmetz jetzt als Vorlage.

Turmsanierung

Während der Absturz der Fiale ein Versicherungsschaden ist und die Kosten übernommen werden, muss die anstehende Turmsanierung von der Kirchengemeinde getragen werden. Im Zuge der Schadensermittlung wurden starke Mängel an der Fassade festgestellt; viele Stellen sind brüchig und lose. Die Komplettsanierung des Kirchturmes wird etwa 1,7 Millionen Euro kosten. Auch hier haben die ersten Vorbereitungsarbeiten begonnen. Insgesamt wurden drei Probebohrungen am Kirchturm durchgeführt. Die Gesteinsproben werden jetzt von einer Expertin untersucht, denn das zum Bau verwendete Material ist unterschiedlichen Ursprungs und hat eine unterschiedliche Festigkeit.

 

Der Schaden an der Ev. Stadtkirche entstand, als Sturm „Friederike“ am 18. Januar eine rund vier Meter hohe Steinsäule (sogenannte Fiale) vom Kirchturm fegte. Ein großes Stück landete auf dem Kirchplatz, zwei weitere große Gesteinsbrocken durchschlugen das Kirchendach und landeten auf einem Kreuzgewölbe. Dieses wurde stark beschädigt und war einsturzgefährdet.