Informationen
zum Hintergrund-
bild - bitte klicken
Sie hier.

Im Bild

Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

Zurück zur Seite

Archiv

22. Januar 2020

Jüdisch-christlichen Dialog aufrecht halten

Matthias Hauke (r.) hat als Künstler maßgeblich das neue Aussehen der Synagoge geplant und umgesetzt. Er führte die Gruppe durch das Gebäude und leitete den Blick auf die baulichen Besonderheiten. Foto: Schneider

Mit Tee und koscherem Strudel begrüßte Alexandra Khariakova 25 Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Ev. Kirchenkreis Unna. Deren monatlich stattfindender Pfarrkonvent fand im Januar in der neu gestalteten Synagoge in Unna-Massen statt. Doch das Treffen war mehr als eine Besichtigung, es war Gelegenheit für Austausch und Planung.

Die Synagoge selbst war bis zu ihrer Umwidmung 2014 ein Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Massen. Mittlerweile erinnert baulich kaum etwas an diese Zeit. Die Synagoge ist nun auch optisch gleich als jüdisches Gotteshaus zu erkennen. Doch ganz verschwunden ist die Vergangenheit nicht: die Fenster des ehemaligen Bodelschwingh-Hauses haben einen Platz im Inneren gefunden. „Damit zeigen wir auch unsere Dankbarkeit an die evangelische Kirche, die uns in allen Zeiten sehr unterstützt hat“, so Khariakova. Die Zusammenarbeit zwischen jüdischer Gemeinde und evangelischer Kirche in der Region macht sich nicht nur an diesem Gebäude fest. Auch in Veranstaltungen und Bildungsangeboten arbeiten beide eng zusammen. Pfarrerin Verena Mann, Beauftragte für den jüdisch-christlichen Dialog im Ev. Kirchenkreis Unna, zur Bedeutung der Zusammenarbeit: „Immer wieder auf einander aufmerksam werden und uns auch in den Unterschieden wahrnehmen und wertschätzen, das ist wichtig im interreligiösen Dialog.“ ds