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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

05. September 2018

Federleicht bis ziemlich schwer

Christine Westermann las in der Pauluskirche in Kamen aus ihrem Buch „Manchmal ist es federleicht“

Christine Westermann liest auf Kamener Kanzel

Auf die Kamener Kanzel ist Christine Westermann nicht gestiegen. Dafür sei zu aufgeregt. „Ich habe einen guten Draht nach oben, aber das ist mir zu nah, da passe ich nicht hin.“, und so nahm sie im Altarraum Platz. Im Gepäck hatte die bekannte Moderatorin und Autorin ihr letztes Buch: „Manchmal ist es federleicht – von großen und kleinen Abschieden“.

„Das Buch ist kein Ratgeber, auch wenn es in manchem Buchhandel eben in diesem Regal steht. Nein, ich erzähle von den Abschieden in meinem Leben und wie ich sie erlebt habe und damit umgegangen bin. Sie müssen das für sich schon selbst herausfinden.“

Westermann liest und erzählt von ihrem Vater und dessen Abschied, von ihrem Aufbruch in die USA und – natürlich – vom Ende der erfolgreichen Sendung „Zimmer frei“. Sie wechselt auch in der Intensität des Abschiedes fast mühelos von „ganz schön schwer“ zu „federleicht“ , wenn auf die Gedanken an das Tagebuches ihres gefallenen Bruders ihre Sicht auf Gebrauchsanleitungen für das Öffnen von Spülmaschinentabs folgen. Gerade die Mischung bringt die Zuhörer immer wieder zum Grundgedanken des Buches: Abschiede sind oft ganz anders, als erwartet und manchmal eben auch federleicht. Versprochen hatte Westermann am Anfang: „Sie werden spätestens in einer halben Stunde herzhaft lachen.“ Es hat keine 15 Minuten gedauert.

Ein Kapitel widmet sie dem Abschied vom Leben. Die Geschichte von ihrer Freundin Annaus Amsterdam und dem ersten Weihnachten ohne sie, geht nahe. Am Ende nimmt sie die Zuhörer mit auf diese Feier: „Es war ein fröhlicher Abend, wir haben gelacht. Auch und besonders mit Anna.“ sie macht Mut, abschiede anzunehmen, diese und sich selbst nicht so schwer zu nehmen aber auch dankbar zu entdecken, wann es ernst wird.

„Zimmer frei“ – das letzte Kapitel des Buches gehört der Sendung, die nun seit zwei Jahren der Vergangenheit angehört. Noch so nah erzählt sie von Götzi-Mausi und dem letzten Akkord und dass es dann ganz anders kam, als vorher erwartet. Die Erinnerungen begleiten sie weiterhin und „auch wenn etwas aufhört, ist es manchmal nicht zu Ende.“

Danach blieb sie, signierte „was Sie mir hinhalten“ und beantwortete geduldig viele Fragen. Die Schlange vor dem Tisch nahm gar nicht ab. Bereits zu Ende ihrer Lesung zog Christine Westermann ein positives Fazit für sich: „Vielen Dank dafür, dass ich ab heute, wenn ich von Kamen höre, nicht mehr ans Kreuz, sondern an diesen schönen Abend denke.“