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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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Archiv

05. September 2018

Federleicht bis ziemlich schwer

Christine Westermann las in der Pauluskirche in Kamen aus ihrem Buch „Manchmal ist es federleicht“

Christine Westermann liest auf Kamener Kanzel

Auf die Kamener Kanzel ist Christine Westermann nicht gestiegen. Dafür sei zu aufgeregt. „Ich habe einen guten Draht nach oben, aber das ist mir zu nah, da passe ich nicht hin.“, und so nahm sie im Altarraum Platz. Im Gepäck hatte die bekannte Moderatorin und Autorin ihr letztes Buch: „Manchmal ist es federleicht – von großen und kleinen Abschieden“.

„Das Buch ist kein Ratgeber, auch wenn es in manchem Buchhandel eben in diesem Regal steht. Nein, ich erzähle von den Abschieden in meinem Leben und wie ich sie erlebt habe und damit umgegangen bin. Sie müssen das für sich schon selbst herausfinden.“

Westermann liest und erzählt von ihrem Vater und dessen Abschied, von ihrem Aufbruch in die USA und – natürlich – vom Ende der erfolgreichen Sendung „Zimmer frei“. Sie wechselt auch in der Intensität des Abschiedes fast mühelos von „ganz schön schwer“ zu „federleicht“ , wenn auf die Gedanken an das Tagebuches ihres gefallenen Bruders ihre Sicht auf Gebrauchsanleitungen für das Öffnen von Spülmaschinentabs folgen. Gerade die Mischung bringt die Zuhörer immer wieder zum Grundgedanken des Buches: Abschiede sind oft ganz anders, als erwartet und manchmal eben auch federleicht. Versprochen hatte Westermann am Anfang: „Sie werden spätestens in einer halben Stunde herzhaft lachen.“ Es hat keine 15 Minuten gedauert.

Ein Kapitel widmet sie dem Abschied vom Leben. Die Geschichte von ihrer Freundin Annaus Amsterdam und dem ersten Weihnachten ohne sie, geht nahe. Am Ende nimmt sie die Zuhörer mit auf diese Feier: „Es war ein fröhlicher Abend, wir haben gelacht. Auch und besonders mit Anna.“ sie macht Mut, abschiede anzunehmen, diese und sich selbst nicht so schwer zu nehmen aber auch dankbar zu entdecken, wann es ernst wird.

„Zimmer frei“ – das letzte Kapitel des Buches gehört der Sendung, die nun seit zwei Jahren der Vergangenheit angehört. Noch so nah erzählt sie von Götzi-Mausi und dem letzten Akkord und dass es dann ganz anders kam, als vorher erwartet. Die Erinnerungen begleiten sie weiterhin und „auch wenn etwas aufhört, ist es manchmal nicht zu Ende.“

Danach blieb sie, signierte „was Sie mir hinhalten“ und beantwortete geduldig viele Fragen. Die Schlange vor dem Tisch nahm gar nicht ab. Bereits zu Ende ihrer Lesung zog Christine Westermann ein positives Fazit für sich: „Vielen Dank dafür, dass ich ab heute, wenn ich von Kamen höre, nicht mehr ans Kreuz, sondern an diesen schönen Abend denke.“